Nintendo Switch: Was die Spielkonsole kann und kosten wird
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Nintendos Spielkonsole Switch wird am 3. März weltweit erscheinen. Das gab der Videospielkonzern am Freitag im Rahmen einer Pressekonferenz bekannt. Dabei konnte vor allem ein Detail überraschen: Die Spiele wird auf einen sogenannten „Region Lock“ verzichten, wodurch Switch-Spiele problemlos weltweit gekauft werden können. Bislang waren Nintendos Spielkonsolen auf Spiele aus bestimmten Regionen beschränkt.
Neben den technischen Daten wurde auch das Spiele-Line-up verkündet. So soll „The Legend of Zelda: Breath of the Wild“ pünktlich zum Start für die Switch verfügbar sein. Zudem wurden auch „Skyrim“, „Splatoon 2“ sowie „Super Mario Odyssey“ angekündigt, die jedoch etwas später dieses Jahr erscheinen werden.
Die Spielkonsole soll zum Start vollständig mit Zubehör ausgeliefert werden. Im Lieferumfang befindet sich laut Nintendo neben der Konsole „ein linker und ein rechter Joy-Con-Controller, eine Joy-Con-Halterung, mit der sich beide Joy-Con zu einem Controller verbinden lassen, ein Satz Joy-Con-Handgelenksschlaufen, eine Nintendo Switch-Station, in der die Konsole steckt, wenn sie mit dem Fernseher verbunden ist, ein HDMI-Kabel sowie ein Netzteil“. Zudem soll die Switch zum Start in zwei verschiedenen Farbvarianten angeboten werden. Dabei unterscheidet sich jedoch lediglich die Farbe der Joy-Cons (Grau oder Neon-Rot/Neon-Blau).
Das viel diskutierte Gimmick der Switch: Die Spielkonsole kann sowohl mobil als auch stationär genutzt werden. Befindet sich die Switch im Dock, können die Spiele am Fernseher gespielt werden. Die beiden abnehmbaren Controller lassen sich zu einem herkömmlichen Controller zusammensetzen. Unterwegs verlässt man sich auf einen Akku, dessen Größe nicht näher spezifiziert wurde. Er soll aber, laut Nintendo, bis zu sechs Stunden Laufzeit bieten. Dabei kommt es darauf an, wie rechenintensiv das Spiel ist – so würde Zelda mit einer Ladung lediglich drei Stunden Spielzeit bieten, andere Spiele hingegen könnten die vollen sechs Stunden ausschöpfen. Geladen wird der Akku über einen USB-C-Anschluss.
Die Switch verfügt auch über WLAN, das nicht nur zur Verbindung mit dem Internet dient, sondern auch lokales Multiplayer mit bis zu sieben weiteren Switch-Konsolen ermöglichen soll. Der 6,2-Zoll-Bildschirm löst, wohl auch um den Akku zu schonen, lediglich mit 720p (1280 mal 720 Pixel) auf. Welche Auflösung in der Docking-Station an den Fernseher geliefert wird, ist vorerst unklar. Nintendo hat zwar gesagt, dass Mario Kart 8 Deluxe in 1080p dargestellt wird, ob dies aber die native Auflösung ist oder nur hochgerechnet wird, ist nicht bekannt. Der interne Speicher beträgt 32 Gigabyte, kann aber dank Speicherkarten-Slot (microSDXC) um theoretisch bis zu zwei Terabyte erweitert werden.
Die Controller
Die Controller der Spielkonsole, die sogenannten Joy-Cons, sind ebenfalls mit allerhand Sensoren vollgestopft. So sind beide Controller mit einem Gyrosensor und einem Beschleunigungssensor ausgestattet, wodurch beide Joy-Cons zur unabhängigen Bewegungssteuerung genutzt werden können. Obwohl die Tastenbelegung beider Joy-Cons ident ist, befindet sich auf dem linken Controller ein Knopf, mit dem rasch Screenshots erstellt werden können. Der rechte Joy-Con ist hingegen mit einer Infrarot-Kamera ausgestattet, die“ die Entfernung [sowie] die Umrisse und die Bewegungen naher Objekte“ erkennen soll.
So könnte beispielsweise bei einem Spiel „Schere, Stein, Papier“ erkannt werden, welche Geste die Hand formt. Zur Erkennung von Amiibos wurde zudem auch ein NFC-Sensor verbaut. Beide Joy-Cons sollen zudem auf präzise Vibrationsmotoren, die „HD-Vibration“ ermöglichen, setzen. Diese sollen haptische Gefühle realistisch nachempfinden. Laut Nintendo könnte man beispielsweise beim Schwenken eines virtuellen Glases mit dem Controller selbst die Vibrationen einzelner Eiswürfel im Glas spüren.
ie erwartet hat Nintendo sich auch erstmals offiziell zum offiziellen Switch-Line-up geäußert. So ist ohne Zweifel „ The Legend of Zelda: Breath of the Wild“ das große Highlight der Spielkonsole und soll Käufer zum Start anlocken. Ein Plattform-exklusiver Titel ist das offene Zelda jedoch nicht: Nintendo gab bereits vor Monaten bekannt, dass es auch für die mittlerweile eingestellte Wii U erscheinen wird. Ein weiteres Highlight dürfte „Super Mario Odyssey“ werden, das pünktlich zum Weihnachtsgeschäft 2017 erscheinen soll. Wie „Super Mario 64“ und „Super Mario Sunshine“ setzt man auf eine offene Welt, die frei erkundet werden kann. Inhaltlich ist abgesehen davon noch wenig bekannt, Mario bewegt sich aber offenbar mit einem Luftschiff zwischen den Welten hin und her und kann nun seine Mütze werfen.
Ein weiterer Nintendo-Titel: „Splatoon 2“. Der Nachfolger des Multiplayer-Shooters soll noch Im Sommer im Handel erhältlich sein und wird vor allem von der stark verbesserten Bewegungssteuerung Gebrauch machen. Zudem wird erstmals Sprach-Chat über den (kostenpflichtigen) Online-Dienst möglich sein. Eine Neuauflage des Wii-U-Titels stellt „Mario Kart 8 Deluxe“ dar, das das Hauptspiel mit allen Download-Inhalten und kleineren Detailverbesserungen verbindet. Es soll am 28. April erscheinen.
Das ungewöhnliche Format der Switch wird bislang erst von wenigen Titeln effektiv genutzt. Einen Versuch wagt etwa der Titel „1 2 Switch“ (zum Start), bei dem zwei Spieler in die Rolle von Cowboys beim Duell schlüpfen. Wer als Erster den Joy-Con rechtzeitig „aus dem Holster ziehen“ kann, gewinnt das Duell. Der Titel soll aber auch andere Minispiele beinhalten, beispielsweise das Werfen von Lassos oder das Nachahmen von Tanzbewegungen des Gegners. Auch das Box-Spiel „Arms“ (ab Frühjahr), bei dem die Charaktere über „elastische“ Arme verfügen, macht von der Bewegungssteuerung Gebrauch und soll lokalen Multiplayer erlauben.
Nintendo scheint zudem großen Wert auf RPGs zu legen: Neben „Xenoblade Chronicles 2“, „Fire Emblem: Warriors“ und dem neuen Square-Enix-Titel „Octopath Traveler“ zeigte man auch eine Switch-Version von „ Skyrim“. Hier fehlen aber vorerst noch Termine. Des weiteren betonte Nintendo, dass sich alle großen Publisher zur neuen Plattform bekannt haben und Titel entwickeln. Insgesamt seien bereits rund 80 Titel in Arbeit.
Wie viel die Spielkonsole hierzulande kosten wird, ist noch unklar. Nintendo hat bislang lediglich Preise für die USA (300 US-Dollar) und Großbritannien (280 britische Pfund) bekannt gegeben, über den Euro-Preis schweigt man sich vorerst aus. Auch bei großen Versandhändlern ist die Switch derzeit noch nicht gelistet. Damit liegt man in einem - für Nintendo - relativ hohen Preisbereich. Damit konkurriert man wohl direkt mit Sonys und Microsofts Spielkonsolen, die mittlerweile schon seit drei Jahren auf dem Markt sind. Dass das schwierig wird, ist vor allem den Investoren klar. Die Nintendo-Aktie fiel nach der Präsentation um 5,75 Prozent.
Die Anleger dürfte jedoch besänftigen, dass der Online-Dienst von Nintendo künftig kostenpflichtig sein wird. Laut Nintendo könne man den Dienst zum Start noch kostenlos testen, ab Herbst soll er jedoch gebührenpflichtig werden.
Wie hoch die Kosten ausfallen werden, ist unklar. Sony verrechnet beispielsweise für PlayStation Plus 50 Euro pro Jahr, Microsoft verlangt für Xbox Live Gold 60 Euro. Als Anreiz bietet Nintendo zudem an, dass man ein NES- oder SNES-Spiel „mit Online-Funktion“ zum Start kostenlos für einen Monat downloaden kann. Ähnlich wie Microsofts SmartGlass oder Sonys PlayStation-App will Nintendo zudem eine „Smart Device App“ nachliefern, mit der Spieler untereinander chatten und sich zu gemeinsamen Partien verabreden können.
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