Play Austria: VR-Boxen und Senioren im Weltraum
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr!
Noch bis Samstag, 20:00 Uhr, findet die Messe Play Austria im Atelierhaus der Akademie der bildenden Künste Wien (Semperdepot) in Wien statt, wo Besucher kostenlos neueste heimische Spiele testen und sich live mit Entwicklern und Fachleuten der Branche austauschen können. Zu den Ausstellern gehören dabei keineswegs nur Spieleentwickler. So präsentieren verschiedene Aus- und Weiterbildungsstätten eigene Projekte und geben Auskunft über ihr Lehrangebot. Andere ebenfalls dem Gaming verschriebene Initiativen und Gruppen bieten Besuchern die Möglichkeit, selbst Teil der österreichischen Szene zu werden.
Virtual Reality (VR) wird länger schon als "the next big thing" der Videospiel-Branche angepriesen. Auch auf der Messe erlebt man den Hype um die virtuelle Realität und die dazugehörigen Brillen hautnah. Wir stellen drei Projekte vor, die bei der Play Austria vor Ort sind.
BOXVR
Das Spiel BOXVR des Entwicklerstudios Fitar räumt mit dem Klischee des unsportlichen Gamers auf und macht ihn kurzerhand zum Boxer. In spielerischen Trainingseinheiten muss der Spieler auf ihn zufliegende Bälle mit verschiedenen Schlagbewegungen wegboxen. Währenddessen muss man die Position der Beine ändern und springen oder sich ducken. Das Spiel ist als vollwertiges Workout gedacht und befindet sich auf Steam bereits in der Early-Access-Phase.
Goliath VR
Das lokale Mehrspielerspiel Goliath VR ist das Projekt des Entwicklers Wolfgang Tschauko. Das Game ist für zwei Spieler gedacht, die die Rollen von David und Goliath annehmen. David wird ohne VR-Brille mit einem normalen Controller, Goliath mit VR und dem eigenen Körper mittels Kinect gesteuert. Beide sind gemeinsam in einem Raum gefangen und müssen zusammenarbeiten, um zu entkommen.
Der Goliath-Spieler bewegt hierbei seinen Körper so, dass er dem David-Spieler als Brücke und Plattform dient und ist also für David begehbare Erweiterung der Level. Wie das in Aktion aussieht, sieht man am besten in diesem Video. Das Spiel befindet sich jedoch erst in der Entwicklungsphase.
Project INEO
Project INEO wirbt mit seniorenfreundlichen VR-Games. Es wurde in Zusammenarbeit mit den Wiener Pensionistenklubs entwickelt und soll den späten Einstieg in die moderne Technik ermöglichen. Das derzeitige Leveldesign wurde von den Wünschen der Pensionisten beeinflusst und so spielt die verfügbare VR-Szenerie im Weltraum.
Als Astronaut muss man sich mit Geschicklichkeit durch eine verlassene Raumstation bewegen und die rettende Abschusskapsel aktivieren. Für die Zukunft sind weitere Level geplant, die wieder in Absprache mit den Senioren gestaltet werden sollen. Dahinter steht ein Geschäftsmodell: Sobald Ineo fertiggestellt ist, soll dieses als Abo für Pensionistenklubs angeboten werden.
Bedenken zu dem VR-Hype
Johanna Schöber, COO und Geschäftsführerin vom führenden Entwicklerstudio Sproing, berichtete Freitagvormittag in einer kurzen Keynote von ihrem persönlichen Blick auf die Zukunft der globalen und heimischen Gaming-Branche. Augmented und Virtual Reality, sowie der Innenraum autonomer Autos als zukünftiger Ort für Videospiele sind ihrer Meinung nach die großen Themen der Zukunft. Für Entwickler sei jedoch Vorsicht geboten.
Durch die rasante Entwicklung und die riesigen Investitionen in VR und AR bestehe die Gefahr einer Blasenbildung, so Schöber. Sie meint, diese Blase könne durchaus in näherer Zukunft platzen. Passiert das, wird sich zeigen, welche Studios den Vormarsch und vielleicht den Siegeszug von Virtual Reality mittragen können und wer seine Strategie ändern muss.
Kommentare