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Smartphone-Game

Pocket Camp: Animal Crossing im Hosentaschen-Format

Das sehnsüchtige Warten hat ein Ende. Eines der beliebtesten Spiele aus dem Hause Nintendo hat es nun auch auf die mobilen Endgeräte von iOS und Android geschafft. Nachdem bereits Ende Oktober ein erster Soft-Release in Australien stattgefunden hat, ist Animal Crossing Pocket Camp seit dieser Woche auch hierzulande verfügbar.

Die starke Verbreitung auf den hausinternen Konsolen sowie die breite Community innerhalb der Animal Crossing-Serie machen die Neuerscheinung von Nintendo auch zu einem Wegweiser in Sachen Smartphone und Tablet.

Willkommen im Camp

Das Spiel selbst ist schnell heruntergeladen. In den Stores werden von Nintendo rund 100 Megabyte an benötigtem Speicher veranschlagt. Dass Animal Crossing nicht ganz so schlank ist wie es vorgibt, zeigt sich nach dem ersten Start. Um überhaupt loslegen zu können müssen noch einmal rund 100 MB heruntergeladen werden. Außerdem werden zu einem späteren Zeitpunkt im Spiel noch einmal rund 300 MB von den Nintendo-Servern heruntergeladen. Nachdem sämtliche Daten auf das eigene Gerät geladen sind, kann es losgehen.

Zu Beginn müssen hier grundlegende Entscheidung getroffen werden, die unseren Protagonisten betreffen. Zur Auswahl stehen neben dem Geschlecht Merkmale wie Haarfarbe und –schnitt, Augenfarbe oder Ausdruck. Außerdem wird die nicht allzu komplizierte Steuerung des Spiels kurz dargelegt. Animal Crossing bedient sich hier ausnahmslos der einfachen Tap-to-Move Methode. Per Fingertipp wird die gewünschte Stelle angesteuert, per Fingertipp wird mit anderen Bewohnern und Items interagiert.

Nachdem alles eingerichtet ist gelangen wir dann zum ersten Mal wirklich in die Pocket Camp-Welt. Und der Name des Serien-Ablegers erklärt sich dabei schnell. So wie wir mit unseren Smartphones ständig unterwegs sind, ist es auch unsere Figur. Anders als bei den Varianten für Nintendo-Geräte besitzen wir hier nämlich kein Haus, haben aber einen eigenen Camping-Platz. Diesen gilt es mit der Zeit auszubauen und mit allerhand Items zu dekorieren. Großartige Spiel-Ziele gibt es bei Pocket Camp nicht zu verfolgen. Grundsätzlich kümmern wir uns permanent um unseren eigenen Camping-Platz, sammeln und kaufen Gegenstände und versuchen ständig neue Leute kennenzulernen.

Eigenwillige Sozial-Mechanik

In Sachen Leute-kennenlernen ist die Herangehensweise bei Animal Crossing etwas ungewöhnlich. Ob die verschiedenen Bewohner bzw. Besucher der Stadt mit einem in Kontakt treten hängt nämlich von der Einrichtung ab, die wir auf unserem Campingplatz haben. Jede Figur hat dabei ihre eigenen Vorstellungen, was genau an Gegenständen vorhanden sein muss.

Die Liste, wer sich was von uns „wünscht“, lässt sich dabei jederzeit per Fingertipp abrufen. Besitzt man beispielsweise einen bestimmten Sessel und den dazu passenden Tisch, aber keinen Lautsprecher, kann es sein, dass uns ein Besuch verweigert wird, solange der Lautsprecher nicht da ist. Diese etwas eigenwillige Mechanik soll die Spieler anspornen, immer weiter nach neuen Items zu suchen und für die jeweiligen Materialien zu arbeiten. Um überhaupt voran zu kommen und immer noch Gegenstände zu erhalten, ist das Knüpfen von neuen Freundschaften unerlässlich.

Um Sessel, Kommoden und ähnliches zu bekommen, müssen diese oft auch aus einzelnen Materialien gebaut werden. Zu Beginn ist dafür ein Slot verfügbar, in dem sich diese Gegenstände zusammenfügen lassen. Und hier begegnet man auch zum ersten Mal dem Freemium-Ansatz von Nintendo. Baue ich etwas zusammen, ist dieser Slot unterschiedlich lange belegt, bis das Item zusammengebaut ist. Um mehr als einen Slot zu bekommen, müssen dafür Blatt-Bons eingetauscht werden. Ein Slot kostet beispielsweise 80 Blatt-Bons. Erfreulicherweise hat Nintendo hier aber ohne die ganz große Gier entwickelt.

Zwar können diese Blatt-Bons per In-App Kauf akquiriert werden, 80 Blatt-Bons lassen sich aber auch durch das Erfüllen von Basic-Aufgaben relativ unkompliziert generieren. Ebenfalls einsetzen lässt sich Nintendos In-Game-Währung um beispielsweise Gegenstände zu bekommen, für die ich die Materialien nicht besitze. Auch lassen sich damit Cooldown-Zeiten verkürzen, denen man während dem Spielen immer wieder begegnet. Diese können zwischen ein paar Minuten und mehreren Stunden liegen.

Es gibt immer etwas zu tun

Was schon in der Baumarkt-Werbung gerne erwähnt wird gilt auch für Animal Crossing. Da sich immer wieder etwas Neues zur Beschäftigung findet, sind die Cooldown-Zeiten kaum ein Problem. Gerade auf dem Smartphone wird man vor allem zwischendurch das Spiel anwerfen. Fischen, Käfer fangen und Früchte sammeln ist selbstverständlich auch bei Pocket Camp möglich. Und in Sachen Beschäftigung scheint Nintendo noch einiges geplant zu haben. Altbekannte Möglichkeiten wie das Pflanzen und Pflegen des eigenen Gartens fehlt nämlich genauso wie die Kleiderherstellung, die in Kürze verfügbar sein soll.

Innerhalb des Animal Crossing Univerums ist auch der Handel von großer Bedeutung. Dieser ist nicht nur mit NPCs möglich, sondern auch mit Spielern aus der ganzen Welt. Diese tauchen immer wieder zufällig auf der Insel auf. Jeder Spieler trägt dabei eine Marktbox mit sich, in der alle zum Handel verfügbaren Items einsehbar sind. Über die Marktbox können dann beispielsweise überschüssige Sessel oder Tische verkauft werden und selbige eingekauft werden, für die man selber keine Materialen besitzt.

Fazit

Lange haben Fans der Serie auf einen Smartphone-Ableger gewartet. Und Nintendo hat dabei nicht enttäuscht. Die bekannten Bausteine der Serie finden sich auch in Pocket Camp wieder, was das Spiel für Kenner von Anfang an zu einem Spaß machen. Auch in Sachen Freemium hat Nintendo es nicht übertrieben und den Spielspaß durch erzwungene In-App-Käufe getrübt. Einziger Wermutstrophen ist, wie schon bei Super Mario, der Online-Zwang.

Animal Crossing Pocket Camp ist für iOS und Android verfügbar.

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Amir Farouk

Early-Adopter. Liebt Apps und das Internet of Things. Schreibt aber auch gerne über andere Themen.

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