Quantum Break: Microsoft sucht sein "Heavy Rain"
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Fast fünf Jahre sind vergangen, seit Alan Wake, der letzte große Titel von Remedy Entertainment, erschienen ist. Das finnische Studio hat mit Death Rally und Max Payne Weltruhm erlangt und wird von seinen Fans vor allem für seine filmreifen Geschichten geschätzt. Nun will Remedy mit Quantum Break die Grenzen zwischen Film und Videospiel verschwimmen lassen.
Neben einem Blockbuster-Videospiel wurde auch eine TV-Serie mit Hollywood-Stars produziert, deren Handlung der Spieler beeinflussen kann. Die futurezone ließ sich von „Max Payne-Model“ und Remedys Creative Director Sam Lake den neuen Exklusiv-Titel für die Xbox One erklären.
Keine Verschiebungen mehr
Die gute Nachricht zuerst: Quantum Break ist bereits fertig, das Veröffentlichungsdatum am 5. April ist garantiert. Microsoft entschied sich lediglich aus strategischen Gründen dafür, das Spiel auf 2016 zu verschieben. Dennoch lässt Microsoft Journalisten noch nicht selbst spielen, sondern führt lieber selbst durch das ungewöhnliche Spiel. Schade, aber so lässt sich die relativ komplexe Geschichte einfacher verstehen.
Der Spieler schlüpft in die Rolle von Jack Joyce, der seit einem Unfall mit einer Zeitmaschine in der Lage ist, Zeit zu manipulieren. Sein bester Freund, Paul Serene, sowie Jacks Bruder William geraten ebenfalls in die Zeitmaschine. Paul tötet offenbar William und als Jack zurückkehrt, ist sein früherer bester Freund sein schlimmster Feind und noch dazu 17 Jahre älter. Nun gilt es, herauszufinden, was passiert ist, und die Machenschaften von Pauls Monarch Company aufzudecken.
Weniger mächtig als gedacht
Dazu stehen Jack insgesamt fünf verschiedene Zeit-Fähigkeiten zur Verfügung. Mit „Time Stop“ kann er die Zeit in bestimmten Bereichen für eine Weile anhalten. Der Effekt ist spektakulär: Neben Gegnern, Kugeln und herumfliegenden Objekten werden auch Explosionen und Druckwellen eingefroren. Der Spieler kann dann flüchten oder versuchen, sich gegenüber den Gegnern einen Vorteil zu verschaffen. Die einzige offensive Fähigkeit ist „Time Blast“, bei dem eine Druckwelle erzeugt wird, die Gegner wegschleudert.
Balance zwischen Gefecht und Rätsel
Waffen wird es ebenfalls geben, wie in Alan Wake müssen diese aber mit den eigenen Fähigkeiten geschickt kombiniert werden. In einer kurzen Sequenz zeigt Remedy zudem, wie man sich einige Rätsel vorstellt. So muss Jack beispielsweise durch „Ground Zero“, jener Ort, an dem der Unfall mit der Zeitmaschine stattfand.
Dort sei die Zeit gestört, weswegen einige Gegenstände merkwürdig reagieren, wie ein riesiger Kran mit Containern, der in einer Zeitschleife steckt und immer wieder umstürzt. Jack studiert den Ablauf und überwindet so das Hindernis. Auch die eigenen Zeit-Fähigkeiten können hier genutzt werden.
Schräge Mischung
Neben dem Spielkonzept ist vor allem der Aufbau des Spiels ungewöhnlich. Das Spiel wurde in insgesamt vier Episoden aufgeteilt. Diese Episoden setzen sich aus dem Spiel und einer Folge der TV-Serie zusammen, die rund 22 Minuten dauert. Der Videospiel-Teil soll laut Lake „signifikant länger“ als die TV-Serie sein, kombiniert ergebe sich eine Laufzeit von einem abendfüllenden Spielfilm. Zunächst absolviert man die Geschichte im Videospiel, wobei man laut Lake immer wieder mit „moralischen Entscheidungen“ konfrontiert wird. Diese beeinflussen den Verlauf der Geschichte, was sich auch in der darauffolgenden TV-Episode widerspiegelt.
Auf welche Art und Weise der Spieler diese Entscheidungen trifft, verriet Lake leider nicht. Die dazugehörige Serie sieht jedoch vielversprechend aus, ist sie doch mit zahlreichen Serien- und Hollywood-Stars gespickt. Die Hauptrolle wird von Shawn Ashmore (Iceman aus „X-Men“) übernommen, zudem spielen Dominic Monaghan (Merry aus „Herr der Ringe“), Aidan Gillen (Littlefinger aus „Game of Thrones“) und Lance Reddick (bekannt aus „Fringe“ und „Lost“) mit.
Remedy hat ebenfalls etwas Erfahrung im Seriengeschäft. Bereits seit Max Payne baut das Studio immer wieder kurze Serien in seine Titel ein, die mittlerweile unter Fans selbst schon Kultstatus erlangt haben. Aus Mangel an technischen Möglichkeiten wurde hier oftmals mit Standbildern gearbeitet, die schrägen Geschichten von „Dick Justice“ oder „Adress Unknown“ wurden wie bei einem Hörbuch erzählt.
Die Zukunft der Unterhaltung?
„Quantum Break“ könnte Microsoft jenen Erfolg bringen, den Sony einst mit „Heavy Rain“ hatte. Die Erzähltechnik ist ähnlich spektakulär, wenn auch etwas schwerer zugänglich. Vor allem die Episoden-Bauweise scheint ideal. Wie bei einer normalen TV-Serie kann man so nach einem langen Arbeitstag vor der Konsole Platz nehmen, ein bis zwei Stunden spielen, und dann basierend darauf eine kurze Episode genießen.
Von der Zukunft der Unterhaltung zu sprechen, wäre wohl verfrüht, doch die erfahrenen und talentierten Remedy-Entwickler geben zumindest Hoffnung, dass das Spiel Spaß machen wird. Bleibt zu hoffen, dass auch eine PC-Version des Spiels in absehbarer Zukunft erscheinen wird. Bereits bei Alan Wake stand die PC-Version mehrmals auf der Kippe, bis sie letztendlich fast zwei Jahre später veröffentlicht wurde. „Quantum Break“ erscheint am 5. April für Xbox One.
Disclaimer: Die Pressereise zur GDC Europe und Gamescom wird vom Österreichischen Verband für Unterhaltungssoftware (ÖVUS) und futurezone bezahlt. A1 stellt eine Sim-Karte mit Datenroaming für das Posten von Fotos auf Instagram zur Verfügung.
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