Eines der neuen Power-Upgrades: Mario als Elefant

Eines der neuen Power-Upgrades: Mario als Elefant

© Nintendo

Videospiel

Super Mario Bros. Wonder im Test: Mario hat zu viel vom Pilz genascht

Super Mario? Eh klar, den kennt wirklich jeder. Installateur, blauer Overall, rote Mütze, hüpft Schildkröten auf den Kopf und befreit Prinzessinnen. Doch so wie im neuesten Videospiel für die Nintendo Switch hat man ihn – und seine Welt – noch nie gesehen.

In „Super Mario Bros. Wonder“ verwandelt er und seine Freunde sich in Elefanten. Es wird auf Drachen geritten, die wie eine Mischung aus Yoshi und Fuchur (das leicht ranzige weiße Ding aus „Die unendliche Geschichte“) aussehen. Welten verändern sich auf einen Schlag, Röhren werden lebendig und plötzlich muss man zwischen fliegenden Torpedos hin- und herspringen, die Regenbogenwolken in den Himmel malen.

Selbst für Mario-Verhältnisse wirkt das wie ein Fiebertraum – oder als ob der Installateur vom falschen Pilz genascht hat. Aber egal ob Virus, Psychedelika oder andere kreativitätssteigernden Maßnahmen, die die Spielentwickler bei Nintendo geritten haben: Wonder ist eines der besten Mario-Games seit Langem.

Der Prinz nervt

Der größte Schwachpunkt an dem Spiel ist die Hintergrundgeschichte. Mario und seine Freunde reisen ins Reich der Blumen. Nach einer Begrüßung von Prinz Florian taucht Bowser auf, der sich in ein lebendes Schloss verwandelt und gestoppt werden muss.

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Prinz Florian, der eine grüne Raupe ist, begleitet den Installateur fortan – und er nervt. Die minimale Geschichte, die im Spiel erzählt wird, ist, dass der Prinz jammert, wenn man ein neues Gebiet betritt und sich freut, wenn man es von den Schurken befreit hat. Das Ganze ist nur in schriftlicher Form zu lesen und unglaublich verzichtbar.

Wenn man nämlich einmal angefangen hat zu spielen, will man unbedingt sehen, was das nächste Level für eine Verrücktheit zu bieten hat. Deshalb hämmert man immer wieder auf die B-Taste, damit das Geschwafel vom Raupenprinz möglichst rasch vom Bildschirm verschwindet.

Das Mario-Franchise

Über 200 Spiele hat das Mario-Universum bisher hervorgebracht. Mit dabei sind Abenteuer von Figuren wie Yoshi und Luigi, die eigene Games bekommen haben.

835 Millionen Exemplare wurden bisher verkauft, wenn man alle Mario-Spiele zusammenrechnet.

Shigeru Miyamoto gilt als Vater von Super Mario. Er arbeitet seit 1977 bei Nintendo und hat dort derzeit den Titel "Creative Fellow". Grob gesagt ist er der Chefberater für kreative Angelegenheiten.

Yoshi hilft unerfahrenen Spieler*innen

Erfreulich ist hingegen, wie einsteiger- und familienfreundlich Wonder ist. Bis zu 4 Spieler*innen können gemeinsam auf einer Konsole oder online die Blumenwelt erkunden. Bei den frei wählbaren Charakteren sind, neben den üblichen Verdächtigen, auch Yoshis dabei. Diese können nicht durch Feinde besiegt werden und haben hilfreiche Fähigkeiten.

Schlechtere Spieler*innen können damit entspannter mitspielen. Weil man auf Yoshis auch reiten kann, können bessere Spieler*innen sie wählen und damit einen tollpatschigen Luigi oder eine ungeübte Prinzessin Peach sicher über eine besonders schwierige Stelle im Level bringen.

Zudem ist der Schwierigkeitsgrad gemäßigt. Es gibt reichlich Möglichkeiten, an Extraleben zu kommen. Außerdem gibt es hilfreiche Gegenstände, die vor jedem Level aktiviert werden können. Diese verhindern etwa ein Abstürzen oder lassen zusätzliche Blöcke bei Abgründen auftauchen, damit die Hüpferei einfacher wird.

Super Mario Bros. Wonder

Voller Überraschungen

Das Highlight an Wonder sind die Überraschungen, die auf einen warten. In jedem Level gibt es eine spezielle Blume zu finden, die, manchmal im wahrsten Sinne des Wortes, die Welt auf den Kopf stellt.

Die klassische „von links nach rechts“-Hüpferei wird dann plötzlich ein Spiel aus der Vogelperspektive. Oder es wird alles dunkel und nur noch Augen leuchten aus der Finsternis heraus. Es kann auch passieren, dass man sich in einer Art Disco wiederfindet und zum Beat der Musik hüpfen muss.

Grandios ist die Sequenz, in der man zum Gumba wird, dem schwächsten Gegner im Spiel. Weil der nichts kann, muss man sich damit vor anderen Feinden verstecken – Wonder wird so quasi zum Schleichspiel.

Fazit

Es wirkt, als hätten die Entwickler des Games alle Ideen in Wonder eingebracht, die sie bisher nicht in andere Mario-Spiele einbringen konnten. Dieses Potpourri der Kreativität, liebevollen Grafik und der einfachen Zugänglichkeit machen Wonder zu einem großartigen Erlebnis. Meckern werden nur die, die eine Herausforderung statt Spaß suchen, weil ihnen der Schwierigkeitsgrad zu gering ist.

Super Mario Bros. Wonder (ab 3 Jahren) ist für die Nintendo Switch erschienen. Der UVP liegt bei 60 Euro - auf Amazon gibt es die physische Version des Spiels bereits um 50 Euro.

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Gregor Gruber

Testet am liebsten Videospiele und Hardware, vom Kopfhörer über Smartphones und Kameras bis zum 8K-TV.

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Gregor Gruber

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