Das gewalttätige Spiel Hatred soll, obwohl es aus Steam geschmissen wurde, im zweiten Quartal 2015 erscheinen.
Das gewalttätige Spiel Hatred soll, obwohl es aus Steam geschmissen wurde, im zweiten Quartal 2015 erscheinen.
© Destructive Creations

Gewaltspiel

Valve schmeißt Amok-Spiel Hatred aus Steam hinaus

Schon mit dem ersten YouTube-Trailer sorgte Hatred für reichlich mediale Aufmerksamkeit. In dem PC-Spiel des polnischen Entwicklerstudios Destructive Creations werden aus isometrischer Perspektive Zivilisten getötet und hingerichtet. Auf Greenlight, dem Selbst-Publishing-Programm von Steam, erhielt Hatred in einigen Stunden über 13.000 Zustimmungen von Spielern. Auch wenn Valve keine genauen Angaben macht, ab wie vielen Zustimmungen ein Game in den Spiele-Katalog von Steam aufgenommen wird, hätte Hatred wohl in Kürze grünes Licht dafür erhalten.

"Möchten Hatred nicht publishen"

Jetzt ist Valve eingeschritten und hat Hatred aus dem Greenlight-Programm geschmissen. Gegenüber Eurogramer bestätigt Valve die Vorgehensweise, erklärt diese aber nicht: „Basierend auf dem, was wir auf Greenlight gesehen haben, möchten wir Hatred nicht auf Steam publishen.“

Damit hat Hatred die größte Vetriebsplattform für PC-Spiele verloren. Destructive Creations wendet sich in einem öffentlichen Brief an die Hatred-Fans. Man respektiere die Entscheidung von Valve, obwohl Spiele wie Postal und Manhunt immer noch auf Steam angeboten werden. Hatred solle weiterhin im zweiten Quartal 2015 erscheinen. Zudem habe die Teilnahme am Greenlight-Programm gezeigt, wie viele Fans hinter dem Spiel stehen.

Kritik und Veralberung

Es ist nicht das erste Mal, dass Valve ein Spiel aus dem Greenlight-Programm entfernt hat. So wurde etwa „Seduce me“ 2012 wegen sexueller Inhalte von Steam entfernt. Der Rausschmiss von Hatred bringt Valve nicht nur Zustimmung ein. Einige Spieler kritisieren die Entscheidung. Schließlich hätte sich die Community für die Veröffentlichung des Spiels entschieden. Andere fürchten, dass Valve jetzt verstärkt Zensur ausüben wird. Entwickler könnten dadurch unter Druck geraten ihre Spiele abzuändern, damit diese in Steam verkauft werden dürfen.

Das Mode-Label Björn Borg nutzt die mediale Aufmerksamkeit rund um Hatred und macht sich über das Gewaltspiel lustig. Am 28. Jänner soll das kostenlose Spiel First-Person-Lover erscheinen. Darin werden böse Mächte mit der Kraft der Liebe bekämpft.

Update: Anscheinend hat die Kritik der Spieler am Vorgehen von Valve Wirkung gezeigt. Hatred ist wieder auf Greenlight.

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