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Vergewaltigungsspiel wird nicht auf Steam veröffentlicht

"Rape Day ist ein Spiel, in dem du während einer Zombie-Apokalypse vergewaltigen und morden kannst" – so lautet die Beschreibung eines Video-Games, das im April 2019 auf der Plattform Steam veröffentlicht werden hätte sollen. Die Ankündigung des Spiels mit Szenen aus diesem befand sich dort monatelang. Möglich sei das durch eine Regelung des Betreibers Valve, die es seit Juni 2018 erlaubt, gegen eine Gebühr sämtliche Spiele auf Steam zu veröffentlichen, ohne davor geprüft zu werden.

Debatte um Spiel entbrannt

Nach monatelangen Protesten entbrannte in den vergangenen Tagen eine Debatte um das Spiel, von einem Nutzer wurde es der deutschen Bundespolizei gemeldet. Außerdem wurde eine Online-Petition gegen die Veröffentlichung des Spiels gestartet. Wie Valve, Betreiber der Gaming-Plattform Steam nun verkündete, wurde das Spiel jetzt von der Seite entfernt und wird dort im April auch nicht veröffentlicht.

Beschreibung des Spiels auf Steam

Auf der Website wurde diese Entscheidung damit begründet, dass Rape Day "unbekannte Kosten und Risiken mit sich bringen" würde. Man respektiere aber den Wunsch der Entwickler, "sich auszudrücken" und der Zweck von Steam sei es, "den Entwicklern dabei zu helfen, ein Publikum zu finden". Der Entwickler von Rape Day habe sich aber für einen Inhalt und eine Darstellungsweise entschieden, die es "uns sehr schwer macht, ihnen dabei zu helfen." 

Neue Richtlinie

Es ist nicht die erste Kontroverse rund um ein Spiel auf der Plattform Steam. Im vergangenen Jahr wurde ein Spiel namens "Active Shooter", bei dem der Gamer die Rolle eines Amokläufers in seiner Schule einnimmt, vom Betreiber entfernt. Danach wurde die Richtlinie dahingehend verändert, dass die Spiele keiner Prüfung mehr unterzogen werden. Jeder soll selbst entscheiden, was er spielt oder nicht, so die Argumentation von Valve.  

Spiel für Soziopathen

Der ursprüngliche Plan des Rape Day-Entwicklers "Desk Plant" war es, das Spiel ab 18 Jahren zuzulassen und auch nur in jenen Ländern, wo derartige Inhalte legal sind. Bereits vor der Debatte kündigte er an, das Spiel auf seiner eigenen Website veröffentlichen zu wollen, sollte dieses auf Steam nicht zugelassen werden. Er habe ein Spiel machen wollen, das ihn unterhält und er sei sicher, dass es auch andere Menschen gäbe, denen es gefällt – immerhin seien vier Prozent der Bevölkerung Soziopathen, schrieb er auf seiner Website. Er versteht sein Spiel als "schwarzen Humor" und könne nicht nachvollziehen, dass Mord in Spielen normal sei, sexuelle Gewalt aber nicht.

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Elisabeth Mittendorfer

emittendorfer

stv. Ressortleitung Lebensart, stv. Chefredakteurin freizeit

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