FRANCE-WILDFIRES
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Fotograf missachtet Flugverbot: Drohne rammt Löschflugzeug im Einsatz

In der Region um Los Angeles wüten seit mehreren Wochen verheerende Brände. Sie haben bereits mehr als 10.000 Gebäude zerstört und mindestens 10 Menschen das Leben gekostet. Tag und Nacht kämpfen Feuerwehrleute gegen die Flammen - zu Boden und aus der Luft. 

Nun muss die Feuerwehr einen herben Rückschlag hinnehmen. Ein Löschflugzeug ist nämlich mit einer Drohne zusammengestoßen. Der Crash hat Loch an der Vorderkante der linken Tragfläche hinterlassen. 

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Löschflugzeug muss am Boden bleiben

Die Maschine vom Typ Canadair CL-415 Super Scooper konnte noch sicher landen, muss nun aber am Boden bleiben. Wie lange das Löschflugzeug ausfällt, ist unklar. Wie aufwändig die Reparatur ist, wird derzeit geprüft. 

Die Drohne befand sich in einem Gebiet, für das es ein temporäres Flugverbot gibt. Damit sollte genau verhindert werden, was jetzt passiert ist: Dass Fluggeräte - ob bemannt oder unbemannt - die Löscharbeiten behindern. 

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Rückschlag für Löscharbeiten

Medienberichten zufolge wollte ein Fotograf mit der Drohne die Brände aus der Luft ablichten. Nun droht ihm eine saftige Strafe. In Kalifornien können bis zu 12 Monate Gefängnis verhängt werden, wenn jemand die Löscharbeiten der Feuerwehr behindert. Zusätzlich steht eine Geldstrafe von bis zu 75.000 US-Dollar im Raum. 

Die Canadair CL-415 Super Scooper war bis zum Drohnen-Crash im Dauereinsatz. Im Pazifik wurde Wasser aufgenommen und zu den Bränden transportiert: Auf diese Weise konnten alle 5 Minuten mehr als 6.000 Liter über den Flammen abgeworfen werden, wie TWZ berichtet.

Die CL-415 ist deshalb besonders wertvoll im Kampf gegen die Flammen. Allerdings stehen für die Einsätze in Kalifornien nur 2 Stück zur Verfügung - wovon eine jetzt eben beschädigt wurde.

Anhand der Notlage wird nach schnellen Lösungen gesucht. Auf neuen Aufnahmen ist zu sehen, dass das Loch im Flügel mit Klebeband versorgt wurde.

Mit Klebeband abgedichtet 

Ob das nur gemacht wurde, damit nicht Schmutz und Fremdkörper in die Tragfläche eindringen können, während die Maschine am Boden ist, oder tatsächlich eine Reparaturmaßnahme, ist noch nicht bekannt. Jedenfalls wurde durch den Vorfall viel wertvolle Zeit verloren. Wegen der Kollision musste auch die zweite Maschine ihre Flüge einstellen, bis sichergestellt wurde, dass der Luftraum wieder frei ist.

"Drohnen stellen eine riesige Gefahr dar", sagt Chris Thomas, Sprecher der kalifornischen Behörde zur Bekämpfung von Waldbränden, gegenüber TWZ: "Das ist ein unberechenbares Feuer. Wenn alle Löschflugzeuge wegen einer Drohne im Luftraum landen müssen, verlieren wir mindestens 15 bis 30 Minuten. Und ein Feuer kann sich in 30 Minuten unglaublich weit ausbreiten." 

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