Wie Amazon illegales Streaming am Firestick unterbinden will

Wie Amazon illegales Streaming am Firestick unterbinden will

© JOHN LEE / Pixabay

Digital Life

Wie Amazon das illegale Streaming am Firestick unterbinden will

Der Fire TV Stick von Amazon ist zu einem Synonym geworden. Als Firestick werden Streaming-Sticks bezeichnet, auf denen illegale Inhalte verfügbar sind. Großer Beliebtheit erfreuen sich solche illegalen Streams, wenn es um Livestreams von Sportereignissen geht. 

In Großbritannien schauen laut einer aktuellen Umfrage mehr als 4,7 Millionen Menschen solche illegalen Streams - vielfach in Verbindung mit Fußballspielen der Premiere League. Weil mehr als ein Drittel davon einen Fire TV Stick nutzt, ist Amazon unter Druck geraten, härter gegen solche illegalen Inhalte vorzugehen.

Auf den Fire TV Sticks läuft Fire OS, das auf Android aufbaut. Deswegen war es bislang möglich, nahezu jede beliebige Android-App zu installieren. Auf diesen Weg können auf den Firesticks eben auch Apps genutzt werden, die illegale Streams anbieten. 

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Ein älteres Modell des Fire TV Stick steckt an einem TV-Gerät

Ein älteres Modell des Fire TV Stick steckt an einem TV-Gerät

Das Geschäft mit dem illegalen Streaming

Das illegale Sportstreaming ist in den vergangenen Jahren zu einem riesigen Geschäft geworden. Dubiose Anbieter stellen über ebenso dubiose Apps alle möglichen Livestreams zur Verfügung, mit denen man nahezu alle TV-Sender und nahezu alle Sportereignisse live verfolgen kann. 

Entstanden ist dieses Streaming-Ökosystem unter anderem deswegen, weil die Abo-Preise der legalen Sportstreaminganbieter in die Höhe geschossen sind. Außerdem benötigt man teilweise mehrere Abos bei mehreren Anbietern, um etwa alle Spiele seines Lieblingsfußballvereins verfolgen zu können.

Diesen Umstand nutzen die Anbieter der illegalen Streams aus, berichtet The Athletic. Die illegalen Streams seien von vergleichbarer Qualität, allerdings zu deutlich niedrigeren Preisen. Den legalen Anbietern, die für die TV-Lizenzen viel Geld hinblättern, entgehen dadurch hohe Summen, heißt es. 

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Ein schwarzer Fire TV Stick mit passender Fernbedienung und Verpackung mit 4K- und Wi-Fi-5-Hinweis.

Der neue Fire TV Stick 4K Select für 55 Euro läuft unter Vega OS. 

Neues Betriebssystem für Fire TV Sticks

Amazon hat nun angekündigt, deutlich strenger gegen das illegale Streaming vorzugehen. Man werde konsequent alle Apps blockieren, die mit illegalen Inhalten in Verbindung gebracht werden, verspricht Amazon gegenüber The Athletic. Auch wenn diese Apps über Sideloading installiert werden und ein VPN genutzt wird, will Amazon die jeweiligen Anwendungen blockieren. 

Noch einen Schritt weiter geht Amazon mit dem neuen Fire TV Stick Select, der vor einigen Wochen auf den Markt kam. Mit diesem Streaming-Stick verabschiedet sich Amazon nämlich von Fire OS und Android. Auf dem Fire TV Stick Select läuft das neue Betriebssystem namens Vega

Dabei handelt es sich um eine eigene Linux-Version auf der sich nur Apps installieren lassen, die direkt aus dem offiziellen Amazon-App-Store kommen. Auf diesem Weg will Amazon sicherstellen, dass nur mehr legale Inhalte auf den Fire TV Sticks laufen. 

Der Fire TV Stick Select kann 4K wiedergeben und kommt auf 55 Euro. Damit ist er günstiger als der bisherige 4K-fähige Firestick, der derzeit 71 Euro kostet. Günstiger ist jedoch der HD-fähige Fire TV Stick HD, der aktuell um 45 Euro zu haben ist.  

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Fire TV Stick HD

Den Fire TV Stick HD gibt es auf Amazon derzeit um 45 Euro.

Ausweichen auf Android-TV-Sticks

Ob dem illegalen Sportstreaming damit tatsächlich ein Riegel vorgeschoben werden kann, ist ungewiss und mehr als fraglich. Wenn auf den Firesticks die jeweiligen Apps blockiert werden, könnten die Nutzerinnen und Nutzer einfach auf andere Android-TV-Sticks ausweichen. Solche Streaming-Sticks gibt es mehr als genug, wie eine schnelle Suchanfrage auf Amazon und anderen Online-Stores zeigt.

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Florian Christof

Großteils bin ich mit Produkttests beschäftigt - Smartphones, Elektroautos, Kopfhörer und alles was mit Strom betrieben wird.

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