ein Finger tippt auf das Microsoft Edge Symbol eines Touchscreens

Microsoft Edge ist auf Windows-Geräten vorinstalliert (Symbolbild).

© Getty Images / Wachiwit/IStockphoto.com

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Microsoft “bezahlt” User für Nutzung von Edge

Microsofts hauseigener Browser Edge ist notorisch unbeliebt. Zwar ist er auf Windows-Geräten vorinstalliert, doch sein weltweiter Marktanteil dümpelt unter 13 Prozent herum. Zum Vergleich: Chrome hatte im September 2025 laut Statista mehr als 73 Prozent Marktanteil.

Nun will Microsoft Nutzerinnen und Nutzer durch Belohnung überzeugen, doch mit Edge weiterzusurfen. Wenn man auf Windows 11 über die Microsoft-Suchmaschine Bing nach „Chrome“ sucht, werden einem für eine Weiternutzung von Edge 1.300 „Rewards points“ angeboten. Diese Bonuspunkte kann man z.B. nutzen, um eine Gutscheinkarte zu erwerben, mit der man dann echte Produkte kaufen kann, wie Windows Latest berichtet.

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Opera, Firefox und Brave nicht betroffen

Alternativ könne man mit den Bonuspunkten eine von über 2 Millionen NGOs unterstützen, wie Microsoft in einer Bing-Werbeanzeige versprach, die Windows Latest vorliegt. Diese Anzeige in Bildschirmbreite könne man nicht wegklicken, sie ist klein mit „promoted by Microsoft“ gekennzeichnet.

Windows Latest vermutet, dass sich Microsoft mit diesen Methoden allein gegen Chrome richtet. Ähnliche Angebote für Menschen, die etwa Opera, Firefox oder Brave herunterladen wollten, seien nicht bekannt.

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Kampagne womöglich auf die USA beschränkt

Wir konnten diese Belohnungs-Kampagne von Microsoft bei einer Suche nach „Chrome“ in Edge nicht reproduzieren. Tatsächlich wird uns Werbung für den Opera-Browser angezeigt.

Screenshot vom Bing-Suchergebnis zu "chrome"

Im futurezone-Test wird bei einer Suche nach Chrome eine Opera-Werbeanzeige geschaltet.

Es ist allerdings durchaus möglich, dass Microsoft nur in den USA versucht, Nutzerinnen und Nutzer auf die beschriebene Art und Weise an Edge zu binden. Denn laut Digital Markets Act (DMA) ist Microsoft (genauso wie 5 weitere Tech-Riesen) innerhalb der EU verpflichtet, faire Bedingungen für Wettbewerber zu schaffen. Nutzerinnen und Nutzer mit einer quasi-monetären Belohnung davon abzuhalten, einen Konkurrenz-Browser herunterzuladen, könnte Microsoft in Konflikt mit dem DMA bringen.

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