© Nintendo/Bildmontage

Kommentar

Mach bitte keinen Scheiß, Nintendo

Trotz diverser Leaks konnte Nintendo mit dem Debüt-Trailer der neuen Spielekonsole Switch überraschen. Das Konzept sieht genial aus. Als normaler Spieler denke ich mir nach dem Trailer: Wo kann ich das Teil vorbestellen? Oder um ein Meme zu bemühen: Shut up and take my money!

Nach den ersten Sekunden Post-Trailer-Euphorie meldet sich der innere IT-Journalist bei mir: Kann das funktionieren? Schon die Wii U wollte im Ansatz eine mobile Spielkonsole (wenn auch nur in den eigenen vier Wänden) und eine klassische Konsole miteinander verknüpfen. Mehr als drei Meter konnte man sich aber von der Konsole nicht entfernen, um Games am Display des Gamepads zu spielen. Die Akkulaufzeit war kurz und die Qualität des Displays mies.

Die Preisfrage

Bei der Switch könnten dieselben Probleme auftreten. Nintendos Konsolen waren bisher immer günstiger als die aktuellen Modelle von Microsoft und Sony. Wenn die Switch aber alles können soll, was im Trailer zu sehen ist, wird es schwer sie um 300 Euro zu verkaufen. Wenn Nintendo die Switch zwanghaft so günstig anbieten will, wird bei der Hardware gespart werden – wie etwa beim Display oder Akku.

Im Trailer läuft Skyrim in ansehnlicher Qualität am Switch. Damit die im März erscheinende reale Switch das auch so hinkriegt, braucht es ein vernünftiges FullHD-Display. Wenn Nintendo aber den Preis drücken und die Akkulaufzeit verlängern will, wird das vermutlich 7 Zoll große Display vielleicht nur die 720p-Auflösung haben.

Stichwort Akku: Im Trailer wird die Switch als Gerät zur Flugzeugunterhaltung gezeigt. Hoffentlich war das nicht nur ein Kurzstreckenflug. Das Ziel für die Switch muss eine Akkulaufzeit von acht Stunden unter realistischen Bedienungen sein. Kann ich nach vier Stunden nicht mehr spielen, nehme ich das nächste Mal wieder das iPad mit. Und nein, beides gleichzeitig mitnehmen ist keine Option, da die Switch mit den zwei Joy-Cons nicht besonders kompakt ist.

Und das ist der Knackpunkt: Nintendo ist zwar im Markt für mobile Konsolen quasi konkurrenzlos, die Switch legt sich aufgrund ihres Formfaktors aber zusätzlich mit Tablets an.

Nintendo Switch

Pretty please

Liebes Nintendo: I want to believe. Ich will in der U-Bahn Richtung Arbeit und im Flieger in die USA aktuelle Games in guter Grafik mit einem vernünftigen Controller spielen. Deshalb: Baut bitte keinen Scheiß.

Ich zahle lieber 100 Euro mehr für die Switch, als wieder nur einen halbherzigen Hybriden, wie die Wii U, vorgesetzt zu bekommen, bei der die Third-Party-Entwickler bereits nach einem Jahr abspringen. Versucht die Switch nicht zwanghaft zu einer Kinderkonsole zu machen – ihr habt auch erwachsene Kunden. Und wir haben uns eine gute Switch verdient.

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Gregor Gruber

Testet am liebsten Videospiele und Hardware, vom Kopfhörer über Smartphones und Kameras bis zum 8K-TV.

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Gregor Gruber

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