Mit der App lassen sich die smarten LIFX-LED-Lampen updaten. Es dauert 30 Minuten pro Lampe - wenn alles funktioniert wie geplant.
Mit der App lassen sich die smarten LIFX-LED-Lampen updaten. Es dauert 30 Minuten pro Lampe - wenn alles funktioniert wie geplant.
© LIFX

Internet of Things

Wenn smarte Geräte ein Update brauchen

LIFX - „Live A More Illuminated Life“. "Connect to an all new world." Das verspricht die Werbung des „Smart Light“-Unternehmens Lifx aus dem Silicon Valley. Es hat 2012 eine intelligente WIFI-LED-Lampe mit verschiedenen Farben auf den Markt gebracht, die sich individuell per Smart Home-Device steuern lässt. Soweit so gut.

30 Minuten pro Lampe

Doch vor kurzem brauchte die smarte LED-Lampe ein Update. Und dieses brachte so manchen Nutzer zum Verzweifeln. „Die Zukunft, die uns versprochen wurde, ist hier. Und es dauert 30 Minuten, um eine Lampe upzudaten“, twitterte ein Nutzer von LIFX aus Neuseeland.

Er postete dazu einen Screenshot, aus dem hervorging, dass die LED-Lampe per App über das WIFI-Netzwerk auf die aktuelle Firmware gebracht werden sollte und dass dieser Vorgang 30 Minuten lang – pro Lampe (!) - dauern würde. Währenddessen solle man das Smartphone zudem mit Strom versorgen, damit der Akku nicht seinen Geist aufgibt, lautete der Tipp des Lampen-Herstellers.

Doch auch das half nichts. Das Update scheiterte und scheiterte, der Twitter-Nutzer verzweifelte. Selbst nach mehreren Versuchen wollte sich die LED-Lampe einfach nicht wie geplant updaten lassen. Einen Tag später bot das Unternehmen dem Nutzer schließlich Hilfe an und der Update-Prozess konnte zur Zufriedenstellung des Kunden durchgeführt werden.

Totalausfall nach Update

Es haben auch nicht alle „Early Adopters“, die vernetzte Dinge in ihrem Heim einsetzen, so viel Glück im Unglück (wer will wirklich jede Lampe einzeln 30 Minuten lang updaten müssen?) wie dieser Twitter-Nutzer. Manche Nutzer des Unternehmens Wink, das mit dem Slogan „A Simpler Way To A Smarter Home“ wirbt, zum Beispiel.

Wink bietet mit einem eigens entwickelten Hub eine smarte Heimsteuerung aller vernetzten Heimgeräte an. Über diesen Hub lassen sich Thermostate, LED-Lampen und das Garagentor gleichermaßen über das Smartphone steuern. Auch Wink brauchte am Wochenende ein Update.

Doch das Software-Update des smarten Hubs ging gründlich schief. Eine Vielzahl an Nutzern konnten ihre Geräte nicht mehr über den Hub steuern, weil sich dieser nicht mehr mit den Servern des Unternehmens verbinden konnte. Die Box sei „so sicher, dass sie sich nicht mehr mit den Wink-Servern verbinden könne“, hieß es seitens des Unternehmens als Reaktion auf die Probleme.

Die Folge: Alle Wink-Hubs waren in den USA zu einem bestimmten Zeitpunkt für eine längere Zeit gleichzeitig offline und die smarten Geräte ließen sich nicht mehr damit steuern. Die „Mehrzahl“ der Wink-Hubs konnte durch einen Recovery-Prozess, der durch das Unternehmen herbeigeführt wurde, wieder verbunden werden, aber nicht alle. Manche smarten Heimnutzer müssen ihre Hubs jetzt zurückschicken, damit diese ausgetauscht werden.

Zukunftsprobleme von allen

Das sind nur zwei von vielen aktuellen Beispielen für Probleme, die durch smarte Heimvernetzung entstehen – und künftig Millionen von Menschen gleichermaßen betreffen werden. Die Zahl der Dinge, die vernetzt wird, ist ständig am Wachsen und das „Smart Home“ ist an der Schwelle, nicht nur bei sogenannten „Early Adopters“ eingesetzt zu werden, sondern bei der breiten Masse.

Künftig werden nicht nur die Smartphones und PCs ein Update bekommen, sondern auch LED-Lampen, Thermostate oder eben „Hubs“, die all diese Dinge miteinander vernetzen. Diese Updates werden uns künftig ebenso ärgern, wie es so manches Software-Update am Smartphone oder PC macht.

Denn selbst bei so großen Konzernen wie Apple, Google und Microsoft gibt es regelmäßig Probleme. Da werden auch kleine, innovative Start-ups nicht davor sicher sein. Technik funktioniert eben nicht immer so reibungslos, wie wir es uns wünschen.

Neue, smarte Welt

Daran müssen wir uns spätestens dann erinnern, wenn wir im Dunkeln sitzen, weil unsere Lampe gerade ein Update macht, oder uns kalt ist, weil die Heizung sich wegen eines Software-Problems nicht steuern lasst, oder wir nicht in die Wohnung kommen, weil der Smartphone-Schlüssel gerade nicht funktioniert. Willkommen in der smarten, neuen Welt.

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Barbara Wimmer

shroombab

Preisgekrönte Journalistin, Autorin und Vortragende. Seit November 2010 bei der Kurier-Futurezone. Schreibt und spricht über Netzpolitik, Datenschutz, Algorithmen, Künstliche Intelligenz, Social Media, Digitales und alles, was (vermeintlich) smart ist.

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