Apple soll durch Trump-Deal 50 Milliarden Dollar sparen
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Multinationale Konzerne mit Sitz in den USA müssen derzeit 35 Prozent ihrer Gewinne an den Staat abliefern. In der Praxis wird das Steuersystem aber meist umgangen und Gewinne auf Offshore-Konten belassen. Der künftige US-Präsident Donald Trump beabsichtigt laut The Intercept, Milliarden Dollar in die Staatskassen zu spülen indem großen Konzernen eine einmalige Steuer-Ausnahme zugestanden wird. Verhandlungen darüber waren angeblich einer der Hauptgründe für das viel beachtete Treffen zwischen Trump und Spitzenvertretern von elf großen IT-Unternehmen am 14. Dezember.
Statt 35 Prozent könnte den Silicon-Valley-Größen ein einmaliger Steuersatz von 10 Prozent zugestanden werden. Sollte Apple sein Offshore-Vermögen von 200 Milliarden Dollar in die USA verschieben, würde das Unternehmen 10 bis 20 statt 60 Milliarden Dollar Steuern zahlen. Die Ersparnis für den Konzern könnte also bis zu 50 Milliarden Dollar betragen.
Wie The Intercept beschreibt, gab es ähnliche einmalige Deals für große Konzerne bereits in der Vergangenheit. 2004 brachte US-Präsident George W. Bush 312 Milliarden Dollar zurück ins Land, nachdem der Steuersatz einmalig von 35 auf fünf Prozent reduziert worden war. Als Auflage für den reduzierten Steuersatz verlangte Bush die Schaffung neuer Jobs für US-Bürger. Erfüllt wurde die aber nicht. Stattdessen wurden Arbeitsplätze abgebaut, Aktien zurückgekauft und Manager-Boni erhöht. Das aktuelle Offshore-Vermögen von US-Konzernen wird auf 2,4 Billionen Dollar geschätzt.
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