China sammelt DNA-Daten von Minderheiten
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Chinesische Behörden sammeln DNA-Proben, Fingerabdrücke, Iris-Scans und Blutproben aller Bewohner der Region Xinjiang, die zwischen zwölf und 65 Jahren alt sind, berichtet Human Rights Watch. In dem autonomen Gebiet im Nordwesten Chinas leben zahlreiche ethnische Minderheiten, darunter die turksprachigen Uiguren.
„Gesundheitsprogramm“
Offiziell geschieht dies unter dem Vorwand eines Gesundheitsprogramms. Die DNA-Daten sollen zur „wissenschaftlichen Entscheidungsfindung“ herangezogen werden, auch von Armutsbekämpfung und zur Erhöhung der „sozialen Stabilität“ ist in von Human Rights Watch zitierten Dokumenten die Rede. Eine Möglichkeit, sich der Datensammlung zu verweigern, haben die Bewohner der Region nicht.
„Grobe Verletzung von Menschenrechten“
Was mit den Daten tatsächlich passiert, wird ihnen nicht mitgeteilt. Sie werden jedenfalls in einer Datenbank gespeichert und können für alle möglichen Zwecke verwendet werden. Human Rights Watch sieht in der Datensammlung eine grobe Verletzung von Menschenrechten.
Es wäre naiv zu glauben, dass die Daten nicht zu Überwachungszwecken herangezogen würden, ist bei TechDirt zu lesen. DNA sei der ultimative Identitätsnachweis. China ist für die strikte Kontrolle und Überwachung seiner Minderheiten bekannt. Im vergangenen Jahren wurden etwa Autobesitzer in Xinjiang verpflichtet an ihren Fahrzeugen ein Ortungsgerät anzubringen.
Testlauf
TechDirt vermutet, dass die Datensammlung in der Region ein Testlauf für die landesweite Erhebung von DNA-Daten sein könnte. Eine Datenbank zur Gesichtserkennung existiert in dem Land bereits und kommt auch zu Überwachungszwecken zum Einsatz. Viele der in dem Land angebrachten Überwachungskameras sind mit Gesichtserkennungstechnologie ausgestattet. Ein BBC-Reporter, der Einblick in das System erhielt, wurde vor kurzem innerhalb von sieben Minuten mittels CCTV-Kameras ausfindig gemacht:
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