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re:publica

David Hasselhoff: “Jeder hat etwas zu verbergen”

Wie im Vorfeld der Internetkonferenz bereits angekündigt, haben der finnische Security-Hersteller und David Hasselhoff am Dienstag im Rahmen der re:publica ihr gemeinsames Projekt “Freedome” vorgestellt. Die Grundlage für das Projekt bildet eine neue Datenschutz-App, die einerseits eine Sicherheitslösung sowie gleichzeitig einTool zum Schutze der Privatsphäre sein soll. “Wir nehmen Datenschutz sehr ernst und das schon seit vielen Jahren”, sagt Mikko Hyppönen von F-Secure im Rahmen einer Pressekonferenz auf der re:publica in Berlin. F-Secure habe seine sämtlichen Server daher auch in Finnland stehen und nicht irgendwo anders auf der Welt. “Finnland hat ein sehr strenges Datenschutzgesetz und darauf legen wir großen Wert.”

Doch mit der App allein soll es dem Unternehmen zufolge nicht genug sein. Daher habe man sich zu einer Kampagne mit David Hasselhoff als Botschafter entschlossen. Dazu wurde auch eine eigene Website gelauncht, die eine Art Wiki für ein freies Netz sein soll. “Viele Menschen geben ob der Massenüberwachung klein bei und resignieren. Aber wir wollen, dass die Leute aufstehen, dagegen protestieren und sich schützen”, sagt Hyppönen.

Star als Testimonial

Um für das Thema mehr Gehör zu finden, und natürlich auch, um dem eigenen Produkt mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen, hat F-Secure also David Hasselhoff an Bord geholt. Diese Wahl hat in den vergangenen Wochen bereits für einiges Aufsehen gesorgt und einerseits Zuspruch, andererseits aber auch Kritik hervorgerufen. Eine Person wie Hasselhoff habe doch gar keine Ahnung von technischen Belangen und mache die re:publica lächerlich, hieß es seitens kritischer Stimmen.

“Wir haben David ausgewählt, weil er sein Leben lang für Privatsphäre und Freiheit gekämpft hat und weil er selbst negative Erfahrungen gemacht hat und ein Mensch ist, der de facto keine Privatsphäre mehr hat”, erklärt Hyppönen.

“Burger-Video”

Hasselhoff selbst begründet sein Engagement mit dem weltweit bekannten Video, in dem er betrunken in seinem Haus zu sehen ist, wie er auf dem Boden liegt und einen Burger isst. Das Video hatte seine Tochter gemacht. “Wie dieses Video an die Öffentlichkeit geriet, war ein massiver Eingriff in meine Privatsphäre und die Privatsphäre meiner Familie”, sagt Hasselhoff. Seine Tochter habe das Video damals nicht veröffentlicht, sondern ihr Handy sei gehackt worden. Weil ihm diese Erfahrung, der mediale Sturm, der danach losbrach, lange Zeit zu schaffen gemacht hatte und er sich insbesondere um das Wohl seiner Tochter, mehr noch als um sein eigenes, gesorgt habe, sei er nun sofort von der Idee des Manifests überzeugt gewesen.

“Seien wir ehrlich, jeder hat etwas zu verbergen. Wer will schon zuhause beim Gang aufs Klo gesehen werden”, sagt der Schauspieler und Sänger. Er habe kaum ein Problem damit, in der Öffentlichkeit fotografiert und angesprochen zu werden, so sei eben das Showbusiness. Aber wenn es um das eigene Zuhause gehe, dann müsse die Privatsphäre unbedingt gewahrt sein.

“Ich weiß nicht, wie man seine digitale Freiheit verteidigt. Aber wir sind ja dazu heute hier, um das herauszufinden”, sagt Hasselhoff, der vor allem in den vergangenen Jahren zu einem Star im Internet geworden ist. Viele seine freiwillig oder auch unfreiwillig komischen Aktionen und Wortmeldungen sind mittlerweile ausgewachsene Memes. Jeder kennt den “Hoff”. Und der Star weiß damit zu spielen. Zuletzt sorgte er am 1. April mit einer gemeinsamen Aktion mit Google für weltweite Erheiterung. Über die Google-Funktion “Auto Awesome” konnte man persönliche Fotos mit Hasselhoff schmücken bzw. fotobomben, wie es im popkulturellen Jargon heißt. “Wir haben 30 Millionen Leute damit erreicht”, so Hasselhoff.

Die App

Wer sich für die F-Secure App interessiert, kann diese kostenlos für Android und iOS herunterladen. Die Datenschutzlösung läuft via VPN und verschlüsselt alle Daten, die ein Nutzer über seine Apps auf dem Smartphone überträgt. Man könne mit Freedome anonym bleiben und werde auch nicht mehr von unerwünschten Werbefirmen ausspioniert, heißt es seitens F-Secure.

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Claudia Zettel

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futurezone-Chefredakteurin, Feministin, Musik-Liebhaberin und Katzen-Verehrerin. Im Zweifel für den Zweifel.

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