E-Medikation: Ärztekammer kurz vor Entscheidung
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Die Ärztekammer will am kommenden Mittwoch entscheiden, ob sie wieder in das Pilotprojekt zur E-Medikation einsteigt. In einer Vorstandssitzung wird das Ergebnis der Verhandlungsrunde zwischen Gesundheitsministerium, Hauptverband der Sozialversicherungen und Ärztekammer von voriger Woche präsentiert werden. Dann soll eine Entscheidung über die weitere Vorgangsweise getroffen und der weitere Fahrplan bestimmt werden, hieß es am Montag in der Ärztekammer gegenüber der APA.
Ungewiss
Wie die Entscheidung ausfallen wird, ist im Vorfeld eher schwierig abzuschätzen. Groß ist der Widerstand gegen das Pilotprojekt zur E-Medikation, mit der die Arzneimittel elektronisch erfasst werden, um Wechselwirkungen überprüfen und Mehrfachverordnungen vermeiden zu können, dem Vernehmen nach vor allem in der Wiener Ärztekammer. Andere Landeskammern stehen dem Projekt hingegen aufgeschlossener gegenüber. Offen ist vorerst auch noch, ob das mit 1. April in einigen Bezirken Wiens, Oberösterreichs und Tirols gestartet Pilotprojekt nun wie ursprünglich geplant mit Jahresende ausläuft oder aufgrund der Probleme und dem Boykott der Ärzte vielleicht doch verlängert wird.
Kritik
Im Juni hatte die Ärztekammer ihre Mitglieder aufgerufen, sich nicht mehr an dem Pilotprojekt zu beteiligen, nachdem bekannt geworden war, dass der Hauptverband die Vergabe der Software dafür nicht ausgeschrieben hatte und vom Bundesvergabeamt deswegen zu einer Geldbuße verdonnert worden war. Zuletzt hatten beide Seiten Gutachten eingeholt und bei der Verhandlungsrunde am Mittwoch der Vorwoche anhand dessen nach Einschätzung des Gesundheitsministeriums die rechtlichen Fragen geklärt. Zudem wurde eine Verbesserung der technischen Systeme zugesichert.
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