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Der italienische Ministerpräsident Giuseppe Conte (l.) und Präsident Sergio Mattarella

© APA/AFP/ALBERTO PIZZOLI / ALBERTO PIZZOLI

Netzpolitik

Ermittlungen wegen Troll-Angriff auf Italiens Präsident

Die römische Staatsanwaltschaft hat am Montag eine Untersuchung wegen Web-Angriffen gegen Staatschef Sergio Mattarella aufgenommen. Der Verdacht lautet auf "Anschlag auf die Freiheit" und "Angriff auf den Ruf" des Staatschefs, berichteten italienische Medien.

Vermutet werden russische Trolle hinter einem massiven Web-Angriff auf den Staatschef in der Nacht auf den 28. Mai. Wenige Stunden zuvor hatte sich der Präsident gegen die Kandidatur des europakritischen Ökonomen Paolo Savona als Wirtschaftsminister ausgesprochen. Auf Twitter bildeten sich in wenigen Minuten 400 neue Accounts, die laut den Ermittlern auf russische Hacker zurückzuführen seien.

Troll-Attacke

Von den Accounts aus wurden tausende Anfeindungen und Beschimpfungen gegen den Präsidenten gepostet. In ihnen wurde der Präsident mit vulgären Beleidigungen zum Rücktritt aufgerufen. Vermutet wird eine okkulte Regie hinter der Web-Attacke. Trolle werden Internetnutzer genannt, die bewusst Online-Debatten stören und die Atmosphäre in Chats vergiften.

Innenminister Matteo Salvini, der gute Beziehungen zum russischen Präsidenten Wladimir Putin unterhält, spielte die Ermittlungen als "Blödsinn" herunter. "Seit Monaten lese ich, dass die Russen den Brexit, die Wahlen in den USA, Frankreich und Italien beeinflusst hätten. Meiner Meinung nach ist das nur Blödsinn. Wir brauchen keine falsche Accounts, um Wahlen zu gewinnen", kommentierte der Lega-Chef und Vizepremier.

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