EU: Kein Internet aus der Trinkwasserleitung
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Die EU-Kommission will keine Trinkwasserleitungen für Datenkabel nutzen. Entsprechende Medienberichte hat der Sprecher der EU-Digitalkommissarin Neelie Kroes am Dienstag in Brüssel zurückgewiesen. "Dies war niemals ein Kommissionsvorschlag und wird es niemals sein", erklärte der Sprecher. "Das macht keinen Sinn, es wäre zu gefährlich."
Die Brüsseler Behörde hatte im März vorgeschlagen, Bauarbeiten an öffentlicher Infrastruktur besser zu koordinieren. Dies soll häufige und teure Bauarbeiten verhindern und so die Kosten für den Ausbau schneller Internetleitungen drücken. 80 Prozent der Kosten für den Breitbandausbau entfielen auf Verwaltung und Bauarbeiten, erläuterte der Sprecher.
Breitband bleibt eigenständig
Die Kommission habe dabei zwar angeregt, verschiedene Leitungen durch gemeinsame Rohre zu verlegen, zum Beispiel für Strom, Wärme oder Gas, erklärte der Sprecher. Datenkabel könnten auch neben bestehenden Leitungen verlegt werden - aber keinesfalls innerhalb von Wasserleitungen. "Das bedeutet keinesfalls Abstriche bei der Sicherheit. Es hat niemals eine Empfehlung gegeben, Breitbandleitungen in irgendwelche anderen Leitungen zu packen, ob für Wasser oder etwas anderes."
Deutsches Umweltbundesamt warnt
Die "Saarbrücker Zeitung" hatte berichtet, die deutsche Regierung lehne angebliche Pläne der EU-Kommission für Datenleitungen ab. Das gehe aus einer Antwort des Wirtschaftsministeriums auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion hervor. Auch die Trinkwasserkommission beim deutschen Umweltbundesamt warnte mit Verweis auf Krankheitserreger vor geteilten Leitungen.
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