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USA

FBI will Facebook und Twitter überwachen

Erst vor kurzem tauchte im Netz eine geheime Liste von Social Media-Diensten und Nachrichten-Websites auf, die vom US-Heimatschutzministerium (DHS) überwacht werden. Darunter befinden sich Twitter, Facebook, MySpace, YouTube und Flickr. Die Eingabe von bestimmten Schlagwörtern wie "Bombe" oder "Virus" sollen der Behörde ihre Beobachtungstätigkeit erleichtern (die futurezone hat berichtet).

Zur Überwachung hat das DHS die Firma General Dynamics Advanced Information Systems beauftragt. Das FBI ist derzeit auf der Suche nach einem Unternehmen, dass die Überwachung von Social Media-Diensten übernimmt. Eine entsprechende Ausschreibung startete am 19. Jänner und läuft noch bis 10. Februar.

Was das FBI genau plant
Das Unternehmen müsse in der Lage sein, automatisch "öffentlich verfügbares" Material von Facebook, Twitter und anderen Social Media-Diensten nach Schlagwörtern wie "Terrorismus" oder "Online-Kriminalität" zu durchsuchen, heißt es in der Ausschreibung. Man müsse außerdem dazu in der Lage sein, das Material auf einer Karte darzustellen und die Daten über bestimmte Plätze wie die US-Botschaften und Militäreinrichtungen optisch drüberzulegen und mit bestimmten Überwachungskameras, die man installiert habe, abzugleichen.

Man müsse damit "böse Menschen" lokalisieren und deren Schritte und Schwachstellen analysieren können. Das FBI möchte zudem über die Social Media-Präsenz auch Lebensgewohnheiten ausforschen und gewisse Muster von bestimmten verdächtigen Menschen rausfinden, um Operationen künftig besser vorbereiten zu können, berichtet das Magazin "New Scientist".

"Auswirkungen auf die freie Meinungsäußerung"
Das klingt prinzipiell alles noch bedenklicher, als das, was das US-Heimatschutzministerium mit dem Social Media Monitoring vor hat. Jennifer Lynch von der Bürgerrechtsorganisation Electronic Frontier Foundation (EFF) warnte davor, dass viele Menschen glauben, dass das, was sie online schreiben, nur ihre Freunde und Follower lesen könnten. "Dadurch haben sie das Gefühl, zu sagen, was sie wollen und ohne sich über Konsequenzen Sorgen zu machen", so Lynch.

Das Monitoring von öffentlich verfügbaren Daten nehme den Menschen das Gefühl der Privatsphäre weg. "Ich fürchte, dass es Auswirkungen auf die freie Meinungsäußerung in den USA haben wird."

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