Google: Kehrtwende bei Netzneutralität
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Der Internetkonzern Google ist durch eine Änderung der Nutzungsbedingungen bei seinem ISP-Angebot Fiber in Bedrängnis geraten. Google will allen Fiber-Kunden die Verwendung von Servern über seine Leitungen verbieten, allerdings verstößt das der Ansicht mehrere Kunden nach gegen die Netzneutralitäts-Regeln der Kommunikations-Behörde FCC. Für diese Regeln hat sich Google selbst vor einigen Jahren öffentlich eingesetzt. Mit Fiber ist Google nun im Vorjahr selbst unter die Internetanbieter gegangen und bietet im Zuge dessen Leitungen mit einer Geschwindigkeit von einem Gbps an.
Kein Skype oder BitTorrent
Nach Ansicht von Google Fiber-Anwalt Darah Smith Franklin ist die Regelung gesetzeskonform und sei ähnlich gestaltet wie bei der Konkurrenz. Als problematisch in Googles Definition wird jedoch die Tatsache angesehen, dass jegliche Form von Server ausgeschlossen wird. Das könnte somit ebenso einen privaten Minecraft-Server wie auch das Hosting einer eigenen Webseite betreffen. Auch Peer-to-Peer-Software wie Skype oder BitTorrent-Clients dürften demnach nicht verwendet werden, da der eigene Rechner sowohl die Rolle eines Clients als auch eines Servers übernimmt.
FCC handelt nicht
In den offiziellen Foren von Google Fiber versichern Google-Mitarbeiter, dass in der Realität derartige Beispiele jedoch nicht geahndet werden und lediglich die Verwendung zu kommerziellen Zwecken verhindert werden soll. Demnach plane man derzeit einen Business-Tarif, in dem das Betreiben von Servern erlaubt sein soll. Die FCC hat das Verhalten von Google lediglich im Rahmen einer informellen Beschwerde gerügt, die Passagen zur Servernutzung ließ sie jedoch nicht entfernen.
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