Mexiko will wegen Spionage US-Botschafter einbestellen
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr!
Im Streit um die Spionagetätigkeit des US-Geheimdienstes NSA will nach Frankreich auch Mexiko den US-Botschafter einbestellen. Präsident Enrique Peña Nieto habe ihn beauftragt, nach seiner Rückkehr von einer Auslandsreise US-Botschafter Anthony Wayne ins Außenministerium zu rufen, sagte Außenminister José Antonio Meade am Dienstag. Derzeit hält sich Meade bei einer UN-Konferenz in Genf auf.
Meade warf den USA vor, auf Kritik an neuen Enthüllungen "unzureichend" geantwortet zu haben. Mexiko fordere daher "mit Nachdruck" eine Untersuchung, wie von US-Präsident Barack Obama zugesagt, und unter Einbeziehung der jüngsten Erkenntnisse.
Das mexikanische Außenministerium hatte am Montag als Reaktion auf einen Artikel des Nachrichtenmagazins "Spiegel" das Vorgehen des US-Geheimdienstes NSA in Mexiko als "unakzeptabel und illegal" verurteilt. Der "Spiegel" berichtet in seiner neuesten Ausgabe unter Berufung auf Dokumente des früheren US-Geheimdienstmitarbeiters Edward Snowden, bereits 2010 sei es einer NSA-Spezialabteilung gelungen, in das E-Mail-Konto des damaligen mexikanischen Präsidenten Felipe Calderón einzudringen.
Frankreichs Außenministerium bestellte bereits am Montag den US-Botschafter in Paris ein, nachdem die Zeitung "Le Monde" unter Berufung auf Snowden-Dokumente berichtet hatte, die NSA spähe massiv Telefonate von Franzosen aus.
Kommentare