Nokia-Handy verschickt persönliche Daten nach China
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Das norwegische Nachrichtenportal NRKbeta hat herausgefunden, dass das von HMD hergestellte Smartphone "Nokia 7 Plus" Nutzerdaten an einen Server in China übermittelt, wie Ars Technica berichtet. HMD spricht in einer Aussendung von einem Fehler: "Unser Geräteaktivierungstool, das für einen anderen Markt gedacht ist, wurde versehentlich im Softwarepaket einer einzelnen Charge von "Nokia Plus 7"-Geräten inkludiert."
Untersuchung droht
Das von den norwegischen Journalisten geprüfte Gerät hat die IMEI, MAC ID und SIM ICCID an einen Server in China verschickt. Diese Informationen identifizieren die Hardware beziehungsweise die SIM-Karte eindeutig und können genutzt werden, um den Besitzer des Geräts zu tracken. Auch die Identifikationsnummer des nächsten Mobilfunkmasten wurde weitergeleitet. Damit lässt sich grob die geografische Position des Geräts ermitteln. Das Gerät hat die Daten bei jedem Einschalten übermittelt, die Journalisten haben das über mehrere Monate hinweg geprüft.
HMD gibt zu, dass die Daten auf einem von Dritten betriebenen Server in China gelandet seien. Verarbeitet seien die Informationen aber nicht worden. Zudem bestreitet der Hersteller, dass die übermittelten Informationen die Identifikation eines Nutzers ermögliche. Der Server, an den die Daten übermittelt wurden, gehört laut NRKbeta der staatlichen China Telecom. Laut HMD werden seit Februar 2019 keine Daten mehr übermittelt. Alle betroffenen Geräte seien mit einem Sicherheitspatch umgestellt worden. HMD ist in Finnland beheimatet. Dort droht jetzt eine Untersuchung wegen Verstößen gegen die Datenschutzgrundverordnung.
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