Musk-Vertrauter will in Ecstasy als Medikament investieren
Die neuen Oligarchen bringen sich für die Trump-Präsidentschaft in Stellung: Nahezu alle große Technologiefirmen haben zuletzt für die Amtseinführungszeremonie gespendet. Allen voran hat sich Elon Musk zum direkten Berater des künftigen US-Präsidenten gemausert.
Ein enger Vertrauter von Musk wittert nun ebenso seine Chance und versucht durch die Trump-Administration an Geld zu kommen. Antonio Gracias plant, die Kontrolle über das strauchelnde Pharmaunternehmen Lykos zu übernehmen und hofft auf geänderte Medikamentenrichtlinien unter dem neuen US-Gesundheitsminister.
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Zulassung von MDMA abgelehnt
Lykos hat im vergangenen Jahr versucht, eine Zulassung für MDMA als Therapiemedikament zu erhalten. Das Amphetamin MDMA ist der vorrangige Wirkstoff von jener Droge, die gemeinhin als Ecstasy bekannt ist. Die US-Behörde für Lebens- und Arzneimittel (FDA) hat den Antrag von Lykos jedoch abgelehnt.
Ein Expertengremium der FDA hatte sich im Juni vergangenen Jahres gegen die Zulassung von MDMA bei einer neuen Therapie gegen posttraumatische Belastungsstörung ausgesprochen. Die Frage, ob die Vorteile die Risiken aufwiegen würden, wurde mit 9 zu einer Stimme abgelehnt.
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Trump-Regierung könnte MDMA zulassen
Das Pharmaunternehmen ist daraufhin in finanzielle Schwierigkeiten geraten und musste etwa 3/4 seiner 100 Angestellten kündigen. Dennoch möchte es einen neuen Versuch für die Zulassung von MDMA starten. Und hier kommt Gracias ins Spiel, der sich als früher Tesla-Investor, Unterstützer bei Musks Twitter-Übernahme und als glühender Musk-Fan einen Namen gemacht hat.
Das Privatvermögen von Gracias wird aktuell auf 1,4 Milliarden US-Dollar geschätzt. Er bietet Lykos die notwendige Finanzspritze an, um einen weiteren Antrag zur Zulassung von MDMA stemmen zu können. Für 30 Millionen Dollar will Gracias 3 der 7 Sitze im Vorstand haben, berichtet Financial Times. Damit hätte er einen hohen Anteil an Kontrolle über das Unternehmen - wichtige Entscheidung können künftig nicht ohne seine Zustimmung gefällt werden.
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Die Hoffnung von Lykos liegt auf dem künftigen Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr, dem die Arzneimittelbehörde FDA unterstellt ist. Kennedy hat sich bereits in der Vergangenheit offen für derartige Therapiemöglichkeiten gezeigt. Sollte Lykos eine MDMA-Zulassung erhalten, könnte dies für das Unternehmen und für Gracias, sofern sein Angebot angenommen wird, riesige Gewinne bedeuten. Der Lykos-Vorstand will sich noch diese Woche zum möglichen Investment Gracias' beraten.
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