NSA Hauptquartier
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Geheimdienstchef

NSA-Mitarbeiter arbeiten "weiter wie zuvor"

Der neue NSA-Chef Mike Rogers hat in seinem ersten Interview nach Amtsantritt die Bedeutung der Beziehungen zu Deutschland hervorgehoben. Die Deutschen hätten wegen ihrer Geschichte allen Grund dazu, sich besondere Sorgen um den Schutz der Privatsphäre zu machen, sagte der US-Admiral am Montag auf einem Reuters-Gipfel zur Cybersicherheit in Washington. Die Ereignisse der vergangenen Monate dürften jedoch nicht dazu führen, dass ein Dialog und eine Zusammenarbeit nicht mehr möglich seien. Er wolle als NSA-Chef nun häufiger den Kontakt zu den ausländischen Partnern sowie zu Wirtschaftsvertretern suchen.

Mitarbeiter "verwirrt"

Rogers übernahm im April von Keith Alexander die Leitung des Nachrichtendienstes. Im Reuters-Interview vermied er jede Kritik an seinem Vorgänger. Zudem verteidigte er energisch die Abhörprogramme der NSA, die nach seiner Darstellung eher besser erläutert denn überarbeitet werden müssten. Über die Stimmung in der NSA sagte der Admiral, einige Mitarbeiter habe die massive Kritik an ihrer Arbeit „verwirrt“.

Schließlich hätten offizielle Ermittlungen bestätigt, dass man sich an die Gesetze gehalten habe. Er habe die NSA-Angestellten angewiesen, genauso wie bisher weiterzuarbeiten. Sollte ihnen irgendwas unpassend erscheinen, sollten sie sofort intern darauf aufmerksam machen.

Kritik an Snowden

Das Verhalten des ehemaligen NSA-Mitarbeiters Edward Snowden kritisierte Rogers scharf. „Stehlen und davonlaufen“ zeuge nicht von Verantwortungsbewusstsein, sagte er. Von seinen Mitarbeitern erwarte er, dass sie ihn auf Missstände aufmerksam machten. Das sei jedoch nicht das Verhalten, das er bei Snowden beobachtet habe. „Ich habe da etwas anderes gesehen: 'Ich habe eine Meinung. Ich bin im Recht. An einer Diskussion habe ich kein Interesse. Ich werde etwas stehlen'“, sagte Rogers.

Die NSA hat bei seinen Abhörzielen mittlerweile ihre Vorgehensweise geändert. Genaueres erzählt der neue Geheimdienstchef dazu allerdings nicht.

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