Filesharing

Paulo Coelho fordert User zur Piraterie auf

Die im ständigen Konflikt mit dem Gesetz stehende Plattform The Pirate Bay hatte vor wenigen Tagen Künstler eingeladen, ihre Werke zum Download zur Verfügung zu stellen. Als Gegenleistung werde der Link zum Buch, Film oder der Musikproduktion das Logo auf der Hauptseite ersetzen. Coelho zeigte sich von der Idee begeistert und entschied spontan, an der Aktion mitzumachen, da er schon bisher von der "Piraterie" seiner Bücher profitiert habe.

Mit Piraterie in Russland zum Erfolg

Als Beispiel verweist der brasilianische Autor auf seinen Erfolg in Russland, der laut eigenen Angaben mit einer illegal verbreiteten Version seines Buches "Der Alchimist" begann. Aufgrund einer Papier-Krise sei der Roman ursprünglich nur in einer Auflage von 3000 Stück aufgelegt worden. Als Coelho eine "Piraten"-Version online fand, stellte er diese auf seiner Webpage zur Verfügung.

Bereits 2002 habe das Buch die Milliongrenze an verkauften Büchern überschritten, die Verkäufe bis zum heutigen Tag liegen laut Coelho in Russland bei 12 Millionen. "Auf meiner Reise durch Russland habe ich mehrere Leute getroffen, die mir mitteilten, sie seien überhaupt erst durch die "Piraten"-Version auf mein übriges Werk aufmerksam geworden", so Coelho in einem Blogeintrag. "Die physischen Verkäufe meiner Bücher wachsen definitiv an, seit ich sie auch auf P2P-Seiten freigegeben habe", so der erbitterte Gegner von SOPA und anderen Überlegungen, strengere Antipiraterie-Gesetze einzuführen.

"Je öfter wir einen Song im Radio hören, desto eher werden wir auch die CD kaufen. Bei Literatur ist es dasselbe", so der Autor. Gerade bei Büchern würden die Leute oft die gedruckte Ausgabe kaufen, wenn ihnen der Anfang der Geschichte gefalle. Denn es gebe schließlich nichts ermüdenderes, als lange Textstellen auf einem Computer-Bildschirm zu lesen. Daher Coelhos Aufforderung: "Je mehr Piraterie, desto besser."

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare