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Schigebiete locken mit WLAN auf die Piste

Im Gebiet Schladming-Dachstein werden die Access-Points vorwiegend in den Liftstationen, aber auch auf Hütten und möglicherweise auch auf Schneekanonen installiert. Insgesamt soll vorhandene Infrastruktur so gut wie möglich für das neue Projekt genutzt werden. Für Hotels und Gasthäuser widerum können Betreiber Access-Point-Geräte kaufen, die dann an eine bestehende Internetverbindung angeschlossen werden.

"Sämtlicher Datentransfer wird über das neue Netz abgewickelt. Der Hotelbetreiber beziehungsweise Gastronom hat keine weiteren Einrichtungs- oder Wartungskosten", erklärt Alexander Szlezak, der mit seinem Unternehmen Unwired Networks das Projekt technisch umsetzt, im Gespräch mit der FUTUREZONE. Dadurch erhoffen sich die Betreiber, dass möglichst viele Anbieter das Angebot nutzen.

Testlauf geglückt

Hermann Gruber, Geschäftsführer der Skiregion Schladming-Dachstein betont: "Wir befinden uns gerade in der ersten Pilotphase des Projekts, wo wir einzelne Orte bereits mit Access-Points ausgestattet haben." Auch einen ersten Belastungstest hat das System schon hinter sich: Bei dem diesjährigen Nachtslalom in Schladming konnten Besucher bereits das neue Netz nutzen. Gruber dazu: "Es hat gut funktioniert, nichts ist zusammengebrochen."

Der Nutzen für die Region

Auch erste Tendenzen in der Nutzung konnten bei diesem ersten Test erkennen. "Die im Testbetrieb meist aufgerufene Seite war Facebook, danach kam Google und an dritter Stelle YouTube. Hier spiegelt sich auch klar der Aspekt wider, auf den die Initiatoren des Netzes hoffen. Hermann Gruber erklärt: "Es ist klar für uns, dass Bilder verschickt werden. Wir sehen das Angebot darum einerseits als Service für den Gast, aber auch als Werbung für die Region.

Auch Zuers.net ist gerade dabei in Betrieb zu gehen. In den ersten Häusern läuft das neue Netz bereits. Die ersten Access Points im Skigebiet sind bereits montiert. In den nächsten Wochen wird das Zürsweite Netz in Betrieb gehen.

"Tourismus muss reagieren"

Olaf Nitz, der sich bei der "Österreich Werbung" um digitale Medien kümmert, erklärt gegenüber der FUTUREZONE: "Der Tourismus muss auf Veränderungen in der Mediennutzung reagieren. Konkret wird hier eine neue Infrastruktur geschaffen, damit eine bestehende genutzt werden kann. Smartphones sind bereits bei einem großen Teil der Gäste vorhanden, können jedoch durch teure Roaming-Gebühren nur sehr eingeschränkt genutzt werden. Das WLAN wird zur wichtigen Infrastruktur wie der Skilift."


Eine neue Form der Glaubwürdigkeit

Nitz erklärt weiter: "Es ist nicht selten, dass Inhalte von Social Networks eine sehr hohe Verbreitung erfahren. Ein Facebook-User hat im Schnitt 130 Freunde. Dazu kommen noch weitere Plattformen wie Twitter, Flickr oder Picasa." Außerdem muss laut Nitz bedacht werden, dass diese Inhalte eine hohe Glaubwürdigkeit haben.

"Wenn in einem Reiseprospekt ein Foto samt positiver Beschreibung steht, denken sich Leser nichts besonderes dabei. Wenn allerdings ein Freund oder Verwandter ähnliches auf Facebook schreibt, hat das eine Glaubwürdigkeit, die alles andere in den Schatten stellt." Im Endeffekt sei es diese Glaubwürdigkeit, die man kaum hoch genug schätzen könne, so Nitz weiter. "Ein bezahlter Banner auf einer Webseite ist eine Sache, ein emotionaler Bericht samt selbst gemachten Foto eine ganz andere."

(Thomas Prenner)

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Thomas Prenner

ThPrenner

Beschäftigt sich mit Dingen, die man täglich nutzt. Möchte Altes mit Neuem verbinden. Mag Streaming genauso gern wie seine Schallplatten. Fotografiert am liebsten auf Film, meistens aber mit dem Smartphone.

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