REGIERUNGSKRISE: STRACHE
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Netzpolitik

Strache schrieb Facebook-Posting acht Mal um

Nach seinem Rücktritt ist es um Ex-Vizekanzler Heinz-Christian Strache alles andere als still geworden. Der ehemalige FPÖ-Chef meldet sich im Zuge der Ibiza-Affäre regelmäßig via Facebook zu Wort. So veröffentlichte er auf seiner offiziellen Fan-Page mehrere Beiträge und kommentierte mit seinem privaten Profil auch auf fremden Facebook-Seiten.

Mehrere User haben dabei unter anderem eine interessante Entdeckung gemacht. So hat der Ex-Vizekanzler ein am Dienstag veröffentlichtes Posting fast im Stundentakt umgeschrieben. Was Strache offenbar nicht bewusst, oder zumindest egal ist: Auf Facebook wird jede Bearbeitung eines Beitrages dokumentiert und ist öffentlich abrufbar. Dazu muss man nur das Kontextmenü des Beitrags aufrufen (die drei Punkte rechts oben) und „Bearbeitungsverlauf ansehen“ auswählen.

So wurde etwa aus dem „kriminellen Video“ ein „kriminell erstelltes Video“. Aus „Unschuld beweisen“ wurde „ich bin unschuldig“, später dann „ich habe mir nichts zu Schulden kommen lassen“. In der finalen Version ist dann schließlich auch von einem „reinen Gewissen“ die Rede.

Andere Aktivitäten

Auch auf anderen Facebook-Seiten sorgt der Ex-FPÖ-Obmann für Wirbel. So kommentierte er unter einem Beitrag von SPÖ-EU-Wahl-Spitzenkandidaten Andreas Schieder und bezichtigt ihn der Lüge. In dem Posting wirft Schieder Strache vor, Österreichs Trinkwasser verkaufen zu wollen.

Auch kommentierte Strache unter einem Posting der FPÖ Wels. In dem entsprechenden Beitrag war eine Stellungnahme des Welser FPÖ-Bürgermeister verlinkt. Darin kritisiert er die von Strache in dem Video getätigten Aussagen. Strache verweist in seinem - mittlerweile gelöschten - Kommentar abermals darauf, dass er „besoffen“ gewesen sei und fragt, nach dem konkreten Vorwurf.

Populär auf Facebook

Dass Strache seine Facebook-Präsenz auch nach seinem Abgang weiter nutzt, macht Sinn. War er doch bis zuletzt mit 800.000 Fans der diesbezügliche Spitzenreiter unter den Politikern. Weiter offen bleibt die Frage, wie es mit der populären Facebook-Seite weitergeht. Diese Frage lässt sich wohl erst dann beantworten, wenn klar ist, inwieweit Strache der FPÖ bzw. der Politik treu bleibt.

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