Apple-Chef Tim Cook bleibt im Streit mit den US-Behörden hart
Apple-Chef Tim Cook bleibt im Streit mit den US-Behörden hart
© REUTERS/CARLO ALLEGRI

Tim Cook zu iPhone-Streit: „Es geht um die Zukunft“

Tim Cook zu iPhone-Streit: „Es geht um die Zukunft“

Apple will trotz des Drucks durch US-Bundespolizei und Justiz das iPhone des Angreifers von San Bernardino nicht entsperren. In einem Interview mit dem Sender „ABC News“ am Mittwoch verteidigte Apple-Chef Tim Cook die Entscheidung des Technologiekonzerns, die US-Behörden nicht bei der Entschlüsselung von iPhones zu unterstützen. Den Forderungen nachzugeben, wäre „schlecht für die USA“.

Cook bekräftigte, dass Apple grundsätzlich keine Software zum Aushebeln der iPhone-Sperre schreiben wolle: Es gehe nicht um einTelefon, es gehe um die Zukunft. „Wenn ein Gericht von uns verlangen kann, eine solche Software zu schreiben, bedenken Sie, was sie noch von uns fordern könnte - vielleicht ein Betriebssystem für Überwachung oder die Möglichkeit, die Kamera einzuschalten“, sagte Cook weiter.

In dem Streit wolle er nun Präsident Barack Obama einschalten. Er wolle ihm die Argumente von Apple nahebringen, sagte Cook . Er sei sogar bereit, den Fall vor dem obersten Bundesgericht auszutragen.

Größere Ausmaße

Der Streit zwischen dem US-Justizministerium und Apple über die Entsperrung des iPhones hat mittlere größere Ausmaße als bisher bekannt. Aus Unterlagen von Behörden geht hervor, dass sich das Ministerium in den vergangenen vier Monaten bei Gerichten landesweit bei 15 Geräten um eine Umgehung von Schutzmechanismen bemüht hat. Bisher war nur bekannt, dass es sich mit Apple um das Handy eines der Angreifer von San Bernardino streitet.

In dem bisher bekannten Fall will das Justizministerium Apple per Gerichtsurteil zwingen lassen, das iPhone des Angreifers von San Bernardino für die Ermittler zu knacken. Apple wehrt sich dagegen und spricht von einem gefährlichen Präzedenzfall. Der Konzern erhält dabei Unterstützung von zahlreichen Tech-Unternehmen in den USA. Bei dem Anschlag im Dezember hatten zwei Islamisten 14 Menschen erschossen, bevor sie selbst von der Polizei getötet wurden. Die Bundespolizei FBI untersucht derzeit, ob die Attentäter mit der Extremistenmiliz „Islamischer Staat“ und anderen militanten Gruppen in Kontakt standen.

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