© Doreen Salcher, Fotolia

Mobilfunk

A1 hat nicht mehr das beste Netz

Der alljährliche Handynetztest des Telekommunikation-Branchenmagazins “connect” hat in der diesjährigen Wertung einen neuen Spitzenreiter ergeben. Der Mobilfunker Drei löst in Österreich mit 476 von möglichen 500 Punkten den Marktführer A1 (472 Punkte) erstmals an der Spitze der Gesamtrangliste ab. Am dritten Platz folgt T-Mobile (399 Punkte), dahinter Orange (382 Punkte).

Die Studie setzt sich aus mehreren Faktoren zusammen. So wird zwischen Smartphone und mobilem Breitband getrennt. Bei den Smartphones wird anschließend noch in die Kategorien Telefonie und Daten unterschieden, bei Breitband zwischen Stadt und Autobahn. Drei konnte sich drei von vier Kategorien jeweils knapp vor A1 durchsetzen. Einzig im Abschnitt Smartphone-Daten wird A1 knapp besser bewertet.

Gesamter deuschsprachiger Raum untersucht
In dem jährlichen Test wertet "connect" den gesamten deutschsprachigen Raum nach den gleichen Kriterien aus, weswegen die erreichte Punktzahl auch international vergleichbar ist. Drei erreicht mit den 476 Punkten den höchsten jemals gemessenen Wert und landet dabei auch im Vergleich mit den Anbieter in Deutschland, Österreich und der Schweiz auf dem ersten Platz. A1 liegt im internationalen Vergleich an zweiter Stelle.

Bei der Präsentation der Ergebnisse am Mittwoch zeigt sich Drei-Chef Jan Trionow erfreut: “Wir sind glücklich, dieses tolle Ergebnis verkünden zu dürfen.” Besonders in Anbetracht der Tatsache, dass Drei der kleinste Anbieter am österreichischen Markt ist, sei das Ergebnis eindrucksvoll. Der Netztest sei eine sinnvolle Einrichtung, “der in erster Linie für den Kunden da ist und dem Kunden hilft”, so Trionow.

3G, 2G und LTE
Drei war im Testfeld der einzige Netzbetreiber, der auf ein reines 3G-Netz setzt, das im Vergleich zum älteren und langsameren Standard 2G höhere Raten bei der mobilen Datenübetragung bietet. Für den Fall, dass im Versorgungsgebiet gerade kein 3G-Netz verfügbar ist, hat der Mobilfunker einen Vertrag mit dem Konkurrenten A1 abgeschlossen und greift auf dessen 2G-Netz zurück. Trionow sagt gegenüber der futurezone, dass das beim Test “so gut wie keine Rolle spielt”.

Die 3G-Netzabdeckung sei sehr gut und liege bei etwa 94 Prozent, darum müsse nur mehr in Randgebieten auf das Netz von A1 zurückgegriffen werden. Auf Nachfrage, wie denn der Kooperationspartner auf den Führungswechsel reagiert, schmunzelt Trionow und meint: “Die Kooperation geht auf jeden Fall weiter, wir haben gültige Verträge.” Für die Zukunft sieht Trionow mit LTE bereits den nächsten Standard nach 3G kommen: “LTE muss in wenigen Jahren ein Massenprodukt sein.” Billigere Endgeräte und eine entsprechende Verfügbarkeit seinen Grundvoraussetzungen, an denen derzeit gearbeitet werde. Zu den den Übernahmegerüchten von Orange durch Drei wollte Trionow kein Kommentar abgeben.

Der "connect" Netztest
Der Test des Branchemagazins "connect" wird in Kooperation mit den Netzexperten P3 communications durchgeführt. Dabei werden speziell ausgestatteten Autos eingesetzt, die am Land und in der Stadt unterwegs sind und Messungen durchführen.

In Österreich wurde in fünf Landeshauptstädten, sowie auf Autobahnen und Landstraßen die Netzqualität gemessen. Dabei wurden auch Alltagssituationen getestet, wie etwa das Empfangen von E-Mails oder das Ansehen eines YouTube-Videos. Die genauen Ergebnisse werden im Monatsmagazin “connect” veröffentlicht.

Reaktionen
A1 fasst die Ergebnisse der Studie in einer Aussendung positiv auf und sieht sich “im deutschsprachigen Raum abermals im Spitzenfeld”. Insgesamt habe sich die Qualität im Vergleich zum Vorjahr deutlich verbessert. Auch T-Mobile spricht von einem positiven Ergebnis und davon, dass die Netzqualität weiter gestiegen sei.

Zur futurezone-Abstimmung

Wer ist der beliebteste Mobilfunkbetreiber
Das Magazin "connect" hat das beste Netz bestimmt, die futurezone will den beliebtesten Mobilfunkbetreiber küren. Hier können Sie für ihren Favoriten abstimmen.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Thomas Prenner

ThPrenner

Beschäftigt sich mit Dingen, die man täglich nutzt. Möchte Altes mit Neuem verbinden. Mag Streaming genauso gern wie seine Schallplatten. Fotografiert am liebsten auf Film, meistens aber mit dem Smartphone.

mehr lesen
Thomas Prenner

Kommentare