© Gregor Gruber

Fluggerät

Absturzgefahr: Parrott AR.Drone im Test

Futuristisch sieht Parrotts Flugdrohne allemal aus, wenn man sie einmal aus der Verpackung genommen hat. Im ersten Moment überrascht, wie leicht das Gerät mit dem Styroporgehäuse und den vier Rotoren ist. Selbst mit eingelegtem Akku hält sich das Gewicht der Drohne in Grenzen. Die Drohne hat zwei Kameras verbaut, eine an der Vorderseite und eine an der Unterseite. Im Lieferumfang befinden sich noch zwei verschiedene Styroporgehäuse. Eines ist mit einem Schutz für die Rotoren ausgestattet und für Innenflüge gedacht, beim zweiten liegen die Rotoren frei. Zu zweiterem Gehäuse sollte man also nur greifen, wenn man sehr viel Raum zum Fliegen hat. Insgesamt fällt auf, dass (vermutlich auch aus Gewichtsgründen) die Elektronik rund um die Rotoren nur unzureichend geschützt ist. Eine Landung in nassem Gras ist darum auch nicht zu empfehlen.

Gesteuert wird über das Smartphone oder Tablet, derzeit wird Android und iOS unterstützt. Um mit dem mobilen Gerät zu kommunizieren, nutzt die Drohne WLAN.

Damit man loslegen kann, braucht man also ein Smartphone samt entsprechender App (gratis verfügbar) und im Idealfall einen voll aufgeladenen Akku. Letzteres sollte man sich wirklich zu Herzen nehmen, denn voll aufgeladen versorgt der Akku das Fluggerät nur rund zehn Minuten mit Strom. Bei einer Aufladezeit von rund 90 Minuten ist das leider eine schwache Ausbeute.

Erstflug
Eines vorweg: Die Steuerung der Drohne erfordert sehr viel Übung und eine gut geeignete Umgebung. So setzt schon geringer Wind dem Fluggerät so sehr zu, dass es dann fast unmöglich ist, sie zu steuern. Sobald man sein Smartphone über WLAN mit der Drohne verbunden hat (funktionierte im Test problemlos) kann man die App starten. Im ersten Moment erscheint am Smartphone-Bildschirm das Bild der vorderen Webcam. Mit einem Klick startet die Drohne und bringt sich in eine stabile Fluglage in rund einem Meter höhe. Über zwei virtuelle Joysticks am Touchscreen lässt sich jeweils Flughöhe und Richtung bestimmen.

Start und Landung sind automatisiert, per Knopfdruck hebt die Drohe ab und landet je nach Wunsch auch automatisch. Beim ersten Start zeigen sich jedoch auch die ersten Probleme: Sogar in windstillen Innenräumen schaffte es die Drohne nur sehr schwer, sich so zu stabilisieren, ohne dass man Angst um die Gesundheit umstehender Personen hat. Im Test war es nicht möglich, die Drohne in einem normalgroßen Büro auch nur halbwegs sicher zu steuern, sofern sie sich überhaupt ein Mal in der Luft stabilisiert hat. Man bräuchte schon einen Raum von der Größe einer Turnhalle, um die Drohne erfolgreich darin fliegen zu lassen.

Turbulenzen
In Ermangelung dessen wurde der weitere Test im Freien durchgeführt, was durchaus besser funktioniert hat. Sofern man eine freie (im Idealfall auch menschenleere) Fläche gefunden hat und der Wind nicht zu stark ist, stabilisiert sich die Drohne im Freiflug. Bei der Richtungssteuerung sollte man sich anfangs auf das Handydisplay, beziehungsweise das Bild der Kamera konzentrieren, um in die richtige Richtigung zu lenken.

Insgesamt war der erste Außenversuch eher frustrierend als spaßig. Schon kleinere Windstöße haben die Drohne völlig aus dem Konzept gebracht und sie schwebte mehr oder weniger unkoordiniert über dem Boden, was wiederholt zu einem Absturz führte. Augmented-Reality-Games waren unter diesen Bedingungen nur schwer spielbar. Ein Absturz nach einem Windstoß war so heftig, dass sogar das Styroporgehäuse und die Befestigung der Kamera bleibenden Schaden davongetragen hat.

Fazit
Wer plant, sich die Drohne anzuschaffen, sollte sich zuerst darüber im Klaren sein, dass man eine wirklich große und menschenleere Fläche braucht, um das Gerät entsprechend nutzen zu können. Im Test war es uns in einigen wenigen Testflügen (vermutlich aufgrund der Windbedingungen) meistens nicht möglich. Dazu kommt erschwerend, dass das Styroporgehäuse nicht besonders stabil ist, um daraus folgende Abstürze entsprechend abzufangen. Auch wenn es einleuchtet, dass großer Wert auf leichtes Gewicht gelegt wird, sollte dies aber dennoch nicht derart auf Kosten der Stabilität gehen. Wenn man sich viel Zeit nimmt und den Dreh zum Schluss tatsächlich raus hat, stört leider auch immer noch die geringe Akkulaufzeit. Die Parrott Ar.Drone ist um 299 Euro im Handel erhältlich.

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Thomas Prenner

ThPrenner

Beschäftigt sich mit Dingen, die man täglich nutzt. Möchte Altes mit Neuem verbinden. Mag Streaming genauso gern wie seine Schallplatten. Fotografiert am liebsten auf Film, meistens aber mit dem Smartphone.

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