© David Kotrba

Videokamera

Action-Cam im Action-Test

Die Contour HD 1080p ist eine der kleinsten und robustesten Outdoor-Action-Kameras mit Full HD Auflösung. Gemäß der Bezeichnung wurde die Kamera von der futurezone einem zweiwöchigen Action-Test unterzogen. Dem Gehäuse der Contour HD 1080p sieht man die unsanfte Behandlung danach zwar an, funktionieren tut sie aber weiterhin.

Die Robustheit der Kamera wird durch ihr Äußeres betont. Aluminium und Hartplastik werden durch gummierte Tasten und Heckabdeckung ergänzt. Wie die Verpackungsbilder klar andeuten, soll die stoß- und wasserfeste Contour HD 1080p (erhältlich bei Conrad um 299 Euro) nicht wirklich in der Hand getragen, sondern an Helm, Skibrille oder ähnlichem anmontiert werden. Die Hände bleiben frei für Action. Zur Montage werden eine Haftscheibe für glatte Oberflächen und eine Halterung für Stirnbänder (etwa die einer Kopfleuchte oder eben einer Skibrille) mitgeliefert. Zwei Leisten links und rechts an der Kamera verbinden diese mit den Halterungen. Um das Bild horizontal zu halten, kann das Objektiv im Gehäuse um 90 Grad gedreht werden.

Beim Einschalten des Geräts per Ein/Aus-Taste auf der Rückseite wird man von dessen Aktivität durch ein lautes Piepsen und drei LEDs (Eine für On, eine für den Akku, eine für die Speicherkarte) informiert. Als cooles Gimmick werden zwei Laserpointer um das Objektiv aktiviert, die durch ihre beiden roten Punkte den Aufnahme-Horizont der Kamera anzeigen sollen. Nach dem Einschalten und der Lasershow braucht man nur noch den großen Schalter auf der Oberseite der Kamera auf “Rec” schieben und sich der Action hingeben. Die Größe des Schalters macht Sinn, soll man ihn doch auch beispielsweise mit Handschuhen bedienen. Bei beendeter Aufnahme wird das Gerät mit einem längeren Druck auf die Ein/Aus-Taste wieder abgeschalten.

Einstellungs-Optionen über mitgeliefertes Programm
Die Gummi-Heckklappe wird aufgeschoben. Darunter kommt der mit Plastik-Riegel(chen) festgehaltene Akku, ein microSD-Schacht, Mini-USB-Anschluss und ein Schieberegler für die Aufnahmequalität zum Vorschein. Den Akku braucht man im Normalbetrieb nicht ausbauen, aufgeladen wird per Mini-USB. Über den Mini-USB-Anschluss wird die Kamera auch mit dem Computer und dem mitgelieferten Programm “Easy Edit” verbunden. Dieses wird heruntergeladen, sobald man im Windows-Explorer auf das Kamera-Symbol klickt. Will man Videos nur abspeichern, kann man diesen Vorgang mit Rechtsklick übergehen. Mit “Easy Edit” lassen sich auch die Auflösung verändern, Video- und Mikrofoneinstellungen anpassen und die Aufzeichnungsdauer festlegen. Mit dem Aufnahmequalität-Schieberegler an der Kamera kann man zwischen 1.920 x 1.080 Pixeln bei 30 fps (frames pro Sekunde) oder 1.280 x 960 Pixeln bei 30 fps wechseln. Mit der Software lassen sich zusätzlich die Auflösungen 1.280 x 720 (HD 720p) bei 30 fps oder 60 fps einstellen. Die niedrigste Auflösung liegt bei 848 x 480 Pixeln bei 60 fps. Die 60 fps-Modi sind vor allem für Zeitlupen-Aufnahmen interessant.

Dreck und Klebeband
Mit der Kamera wird eine 2 GB microSD-Karte mitgeliefert. Die Contour HD 1080p unterstützt Karten mit bis zu 16 GB Speicherplatz, was bei höchster Auflösung für vier Stunden Aufnahme ausreicht. Auf der 2 GB-Karte gehen sich gerade mal 30 Minuten aus, was beim Testen bald für ein wenig Frust sorgte. Auch ein Display wurde recht schnell vermisst. Dessen Abwesenheit bei einer Action-Cam ist jedoch verständlich. Ein Sturz ist schnell passiert, so auch einem der Tester, der damit samt Rennrad im Gatsch landete. Ein Display wäre damit wohl hinüber gewesen, doch die Contour HD 1080p filmte weiter - auch wenn seitdem ein paar Aluminium-Schrammen das Gehäuse zieren. Damit muss man wohl rechnen bei einer Action-Cam.

Die Halterungen für glatte Flächen und Stirnbänder haben sich im Test als sehr robust erwiesen. So sehr, dass es sogar einiger Kraftanstrengung bedurfte, um sie zusammenzubauen und mit der Kamera zu verbinden. Weitere Halterungen, etwa für Fahrradlenker, wären wünschenswert. Alternativ kann die Kamera aber durchaus mit Gaffer-Tape am Sportgerät fixiert werden. Als großes Ärgernis erwies sich die Sicherheitsschlaufe, ein Backup, damit die Kamera nicht davonfliegt, selbst wenn sie sich aus einer Halterung löst - was angesichts der sanften Gewalt, die man zur Montage benötigte, schier unmöglich scheint. Die Sicherheitsschlaufe jedenfalls war nur in Millimeterarbeit mit einer Nadel durch das mikroskopische Loch am Kameragehäuse zu befördern.

Fazit
Die Aufnahmen der Contour HD 1080p lassen sich im Endeffekt durchaus sehen. Für die Action ist man schließlich selbst verantwortlich. Die Kamera hält brav mit und hält erwiesenermaßen einiges aus. Videos werden im Format Quicktime H.264 MOV mit AAC Audio aufgezeichnet. Bei schnellen Bewegungen kommt es zu leichten Verzerrungen. Schlechte Lichtverhältnisse zählen nicht zu den Stärken der Contour HD 1080p. Die Weitwinkellinse umfasst gerade für unpräzises Filmen ungemein wichtige 135 Grad. An den Bildrändern kommt es allerdings zu Unschärfen. Für Amateur-Action-Liebhaber ist die Kamera allemal geeignet.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

David Kotrba

Ich beschäftige mich großteils mit den Themen Mobilität, Klimawandel, Energie, Raumfahrt und Astronomie. Hie und da geht es aber auch in eine ganz andere Richtung.

mehr lesen
David Kotrba

Kommentare