Alcohoot bietet Partyspaß und Selbstkontrolle
Alcohoot bietet Partyspaß und Selbstkontrolle
© Alcohoot

Alkoholmessgerät

Alcohoot im Community-Test: Lieber nicht ans Limit gehen

Alcohoot nennt sich ein kleines Gadget, das den Alkoholgehalt im Atem misst und per Klinkenstecker mit dem Smartphone verbunden wird. In Kombination mit einer eigenen App verspricht Alcohoot schnelle Ergebnisse und die gleiche Analysetechnologie wie bei den Messgeräten der Polizei. Martin Hasenzagl aus der futurezone-Community hat das Gerät für uns getestet.

Einfache Bedienung

"Im Großen und Ganzen wirkt der Alcohoot sehr gut verarbeitet", meint Martin zum Äußeren des Geräts. Der Klinkenstecker kann mittels Schieber ausgefahren werden. Am Gerät befinden sich zwei Öffnungen, an die Mundstücke für die Atemtests angesteckt werden können. Acht dieser Plastik-Mundstücke werden mitgeliefert. Der Alcohoot enthält einen eigenen Akku. Aufgeladen wird dieser über micro-USB-Anschluss.

Fährt man den Klinkenstecker aus, so ist das Gerät eingeschaltet. Das Alcohoot-Logo beginnt zu leuchten. Am Smartphone startet man die Alcohoot-App (für Android und iOS) und steckt das Gerät am Kopfhörer-Ausgang an. Es folgt eine Kalibrierungsphase, die ein paar Sekunden dauert, dann ist das Alkoholmessgerät einsatzbereit.

Fehler bei oftmaligem Messen

Die App zählt von Drei herunter, dann muss man durch das angesteckte Mundstück in eine der beiden Öffnungen blasen. Nach rund vier Sekunden vibriert das Gerät und zeigt an, ob die Messung erfolgreich war. Nach einer kurzen Kalkulationsphase zeigt die App das Ergebnis entweder als Promille, BAK, mg/100ml oder mg/l an.

Während die ersten Messungen problemlos verliefen, berichtet Martin von Fehlermeldungen und Fehlmessungen bei weiteren Versuchen. Die Tester bliesen in die Mundöffnung, warteten aber vergeblich auf die Bestätigung mittels Vibration. Das Gerät war kalibriert und einsatzbereit, der Fehler also nicht verständlich. "Ein kurzes Aus- und Einstecken des Gerätes hat den Fehler zwar behoben, dennoch kam diese Situation immer wieder vor, was nach einiger Zeit doch sehr nervig war", meint Martin.

Morgengrüße von der App

Softwareseitig gab es weniger Grund für Beanstandungen. "Die App ist sehr gut aufgebaut und strukturiert", urteilt Martin. Die Atemmessungen werden von der App mit Zeitstempel versehen und grafisch dargestellt. Die Messwerte können so rückverfolgt werden. Für Partynächte hält die App Restauranttipps in der Nähe bereit und verlinkt zu Taxi-Apps (auch Uber).

Um die Messungen genauer zu machen, ist ein 15-Minuten-Timer integriert. Für ein aussagekräftiges Ergebnis sollte man nämlich 15 Minuten lang vor dem Atemtest nichts mehr trinken.

Wenn man den Alcohoot am Abend oder in der Nacht benutzt hat, wird man am nächsten Morgen von der App mit "Guten Morgen, wie war die letzte Nacht?" geweckt. Man kann dann sein Trinkerlebnis bewerten. Nach häufiger Anwendung erstellt die App eine so genannte "Smartline", also einen Promillewert, der als das Optimum beim Alkoholkonsum erachtet wird. "Ob der Wert zutrifft, ist schwer zu sagen", sagt Martin. "Meiner Meinung nach kommt es ja auch darauf an, was man trinkt und nicht nur, wieviel Promille man hat."

Unterschätzte Promillewerte

Martin hat den Alcohoot auch gemeinsam mit Freunden getestet, um anschließend bei der Polizei einen Alkoholtest mit einem geeichten Messgerät durchzuführen. Dabei ergab sich, dass der Alcohoot bei allen vier Testpersonen um rund 0,2 Promille zu wenig berechnet hatte. "Die Polizei war von dem Testergebnis nicht besonders begeistert, da die Messung Anwender in falscher Sicherheit wiegen könnte."

Fazit und Preis

Martins Resümee zum Alcohoot: "Der Gebrauch des Alcohoot macht auf jeden Fall Spaß und ist super für jede Party, doch wie der Polizeitest gezeigt hat, ist eine Bestimmung der Fahrtüchtigkeit aufgrund von Messschwankungen mit diesem Gerät nicht möglich." Angesichts des Preises von 119 Euro (die App ist gratis) sei das "doch eher enttäuschend".

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David Kotrba

Ich beschäftige mich großteils mit den Themen Energie, Mobilität und Klimaschutz. Hie und da geht es aber auch in eine ganz andere Richtung.

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