Antivirus-Software Avira schürft nach Kryptowährung
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Avira ist vor allem deswegen ein beliebtes Antivirus-Programm, weil es kostenlos erhältlich ist. Die rund 500 Millionen Nutzer*innen haben nun auch die Möglichkeit, die Software nach der Kryptowährung Ethereum schürfen zu lassen, während sie gerade keine Schadsoftware-Scans durchführt. Avira Crypto heißt die Funktion, die von Nutzer*innen selbst aktiviert werden muss.
Bei Norton 360 bereits eingeführt
NortonLifeLock, der Anbieter von Avira, sieht die Funktion als nützliches Angebot, mit dem man Nutzer*innen Geld verdienen lassen kann. Vor wenigen Monaten hat das US-Unternehmen eine derartige Funktion auch bei seinem anderen bekannten Produkt, dem kostenpflichtigen Antivirus-Programm Norton 360, eingeführt. Beim Krypto-Mining behält sich NortonLifeLock 15 Prozent der Erträge ein. Bei Avira Crypto wird es genauso sein, wie Krebs on Security berichtet.
Vorwurf Selbstbereicherung
Laut einem Bericht von Golem kritisieren Nutzer*innen das Vorgehen von NortonLifeLock. Kryptomining ist zunehmend der Zweck von Schadsoftware, die ein Antivirus-Programm eigentlich bekämpfen soll. Dass solch ein Programm nun selbst Kryptomining anbietet, erscheine dubios.
Der Anbieter der Software würde sich dadurch außerdem bereichern, während Nutzer*innen für den Rechen- und damit Stromaufwand aufkommen müssen. Ihre Hardware arbeite außerdem meist nicht besonders effizient.
Abschalten schwierig
Ebenfalls kritisiert wird, dass sich die Mining-Funktion, wenn sie einmal aktiviert wurde, nur mit großem Aufwand wieder deaktivieren lasse. In Norton 360 lässt sich Norton Crypto z.B. nur abschalten, wenn man die "Tamper Protection" ausschaltet und danach den Programmteil Ncrypt.exe löscht.
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