Bitcoin-Schürfen ist deutlich einfacher geworden
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Die Bitcoin-Blockchain hat einen massiven Einbruch bei der Mining Difficulty, also beim Schwierigkeitsgrad des Schürfens, verzeichnet. Laut einem Bericht bei Coindesk sank sie bei Block 689.471 am Samstag um 6:25 UTC um fast 28 Prozent. Es ist demnach der größte Rückgang in der Bitcoin-Geschichte. Das bedeutet, es ist deutlich profitabler geworden, zu schürfen.
Hintergrund ist ein Stabilisierungsmechanismus des Systems (Difficulty-Adjustment), der aktiviert wurde, nachdem China aktuell massiv gegen Mining-Unternehmung vorgeht. Das zwingt aktuell zahlreiche Mining-Unternehmen zu schließen oder umzuziehen. Bei Bitcoin befanden sich zuletzt etwa die Hälfte der Miner in China.
Automatismus
Die Mining Difficulty orientiert sich an der Hashrate des Systems. Dieser Schwierigkeitsgrad wird alle 2.016 Blöcke angepasst. Gibt es weniger Miner und sinkt die Rechenleistung, sinkt der Schwierigkeitsgrad. Gibt es mehr Miner, steigt er.
Ein Krypto-Experte erwartet eine „Umsatz-Party“ für Mining-Unternehmungen: "Sie besitzen plötzlich ein bedeutend größeres Stück vom Kuchen, was bedeutet, dass sie jeden Tag mehr Bitcoin verdienen“, sagt Brandon Arvanaghi gegenüber CNBC. „Zum ersten Mal in der Geschichte des Bitcoin-Netzwerks haben wir das Mining in einer bestimmten geografischen Region, die mehr als 50 Prozent des Netzwerks ausmacht, vollständig eingestellt“, sagte Darin Feinstein, Gründer von Blockcap und Core Scientific zu CNBC.
Wann die Schwierigkeit wieder merklich ansteigen wird, ist laut Expert*innen nur schwer vorherzusagen. Sollte China Entscheidungen hinsichtlich des Minens zurücknehmen, könnte das kurzfristig starke Auswirkungen haben. Ansonsten müssen sich Mining-Unternehmen neue Standorte suchen. Jene aufzubauen kann mehrere Monate dauern. Aus diesem Grund rechnen manche Beobachter*innen damit, dass das Schürfen noch bis Ende des Jahres ungewohnt profitabel sein könnte.
Standort-Suche
Wohin die Mining-Unternehmen ziehen werden, ist ebenfalls eine offene Frage. In erster Linie muss es für das Schürfen günstigen Strom geben. Ein wahrscheinliches Ziel für die Miner ist laut CNBC Kasachstan. Das Land verfügt über großflächige Kohlevorkommen, was zu günstigen Energiepreisen führt. Außerdem ist es mit den lokalen Behörden einfach, an Baugenehmigungen zu kommen, was ebenfalls ein Vorteil für Unternehmen ist, die große Anlagen konstruieren wollen.
Ein anderes Ziel für Mining-Unternehmen könnte der US-Bundesstaat Texas sein, wo vergleichsweise sehr geringe Strompreise vorherrschen.
Bitcoin-Kurs erholt
Nach einigen turbulenten Wochen, in denen der Kurs zwischenzeitlich auf 30.000 US-Dollar fiel, hat sich Bitcoin zuletzt wieder erholt. Am Samstagnachmittag (Stand 15:40) war 1 Bitcoin laut Coindesk mehr als 34.600 Dollar wert.
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