Der Roboter-Panzer MV-8 Komodo mit dem Turm Mangart 25 AD

Der Roboter-Panzer MV-8 Komodo mit dem Turm Mangart 25 AD

© Dok-Ing

Militärtechnik

Kroatischer Roboter-Panzer ist mit 25-mm-Maschinenkanone bewaffnet

Auf der slowenischen Rüstungsmesse SIDEC wurde ein neuer Roboter-Panzer vorgestellt. Dieser ist eine Kooperation des kroatischen Unternehmens Dok-Ing und des slowenischen Unternehmens Valhalla.

Von Dok-Ing kommt die Panzer-Plattform MV8-Komodo. Valhalla stellt den Turm Mangart 25 AD zur Verfügung. Der ferngesteuerte Komodo-Panzer kann mit Modulen für verschiedene Aufgaben bestückt werden, wurde aber bisher hauptsächlich unbewaffnet beworben – etwa für das Suchen und Beseitigen von Minen oder für Hilfs- und Räumaufgaben in kontaminierten Gebieten.

MV-8 Komodo mit Konfiguration zum Einsatz in kontaminierten Gebieten

MV-8 Komodo mit Konfiguration zum Einsatz in kontaminierten Gebieten

Valhalla ist auf unbemannte Türme spezialisiert. Unbemannt heißt, dass sie ferngesteuert werden, also kein Richt- und Ladeschütze notwendig sind. Stattdessen kann der Turm aus dem Inneren des Panzers (Wanne) oder Geländewagens heraus ferngesteuert werden, auf dem er montiert wurde. Im Fall des Roboter-Panzers erfolgt die Steuerung des Turms genauso aus der Ferne wie die gesamte restliche Steuerung des MV8-Komodo.

Maschinenkanone und Raketen

Der unbemannte Turm Mangart 25 AD ist eine Variante, die für die Luftverteidigung optimiert ist (AD = Air Defense). Dazu ist er mit einem AESA-Radar und einem optisch-elektronischen Zielsystem ausgestattet. Durch diese Kombination können auch kleine, tieffliegende Kamikaze-Drohnen auf Entfernungen bis zu 2,9 km erfasst und anvisiert werden.

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Die Hauptbewaffnung ist eine Rheinmetall KBA 25-mm-Maschinenkanone. Die Feuerrate beträgt 600 Schuss pro Minute. Je nach verwendeter Munition liegt die effektive Reichweite bei etwa 3 km und die maximale Reichweite bei etwa 6 km.

Im Mangart 25 AD ist Platz für 400 Schuss. Die Kanone unterstützt eine Doppelgurtzuführung – bei Bedarf kann also zwischen 2 Munitionsarten gewechselt werden. So kann etwa ein Gurt mit panzerbrechender oder hochexplosiver Munition (oder eine Mischung daraus) für die Bekämpfung von Bodenzielen geladen werden und der zweite mit Airburst-Munition.

Diese explodieren in der Luft, entweder kurz vor oder über dem Ziel. Das erhöht die Trefferquote durch die Druckwelle und Splitterwirkung, was besonders bei kleinen und wendigen Drohnen hilfreich ist.

Der Turm hat außerdem Starter für SADM (Small Anti Drone Missile) integriert. Die kompakten Raketen sind speziell für die Abwehr von Drohnen gedacht um haben eine Reichweite von etwa 5 km. Genaue technische Angaben dazu gibt es vom Hersteller MBDA noch nicht.

Mehrere Armeen an Roboter-Panzer interessiert

Laut Dok-Ing befindet sich der neue Roboter-Panzer in einem Vorserien-Status. Mehrere Armeen in Europa sollen sich bereits dafür interessieren. Details dazu und in welcher Rolle das Gerät genau genutzt werden soll, wurden nicht verraten.

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Eine Möglichkeit wäre die Nahbereichsverteidigung von Soldaten und Fahrzeugen in Bewegung. Durch die vorhandenen Systeme wäre der Robo-Panzer theoretisch zumindest teil-autonom nutzbar. Mittels Follow-the-Leader-Programmierung könnte er andere Panzer oder Truppenverbände selbstständig begleiten.

Mit dem Radar kann er früh vor fliegenden Objekten warnen und diese durch das optische Zielsystem automatisch anvisieren. Der Feuerbefehl könnte dann per Fernsteuerung vom Kommandanten des Truppenverbands erfolgen. 

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Gregor Gruber

Testet am liebsten Videospiele und Hardware, vom Kopfhörer über Smartphones und Kameras bis zum 8K-TV.

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Gregor Gruber

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