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Apple bringt Gaming-Dienst, Magazin-Abo und Kreditkarte

Am Ende waren es doch nicht nur zwei neue Dienste, die Apple bei seiner großen Präsentation am Montag, den 25. März 2019 vorgestellt hat, sondern ein paar mehr. Der im Vorhinein bereits als Netflix-Konkurrent proklamierte Dienst Apple TV+ war aufgrund des beeindruckenden Hollywood-Star-Aufgebots die wichtigste Neuvorstellung des Tages. Daneben stellte Apple allerdings mehrere andere Dienste vor, von denen der eine oder andere tatsächlich überraschte.

Kreditkarte aus Titan

Seinen Bezahldienst Apple Pay erweitert Apple durch eine sowohl virtuelle als auch physische Kreditkarte. In Zusammenarbeit mit den US-Banken Goldman Sachs und Mastercard wird die physische Apple Card ein minimalistisch designtes Teil aus Titan sein. Auf der Karte wird außer dem Namen des Besitzers keine Kartennummer, kein CVV-Code, kein Ablaufdatum zu sehen sein. Das soll sie zur sichersten Kreditkarte aller Zeiten machen, wie Apple wirbt.

Die Apple Card wird aber auch rein virtuell am Smartphone verfügbar sein. Dafür wird eine "Per-Device Security Number" vergeben und in jenem Chip am iPhone gespeichert, der alle kritischen Apple-Pay-Informationen beherbergt. Zahlungen, die man kontaktlos mit der virtuellen Apple Card tätigt, müssen allesamt mittels Touch ID (Fingerabdruck-Scan) oder Face ID (Gesichts-Scan) bestätigt werden.

Mehrere Zahlungsoptionen

Apple-Card-Nutzer sollen durch die erste Kreditkarte des kalifornischen Tech-Konzerns eine Reihe von Vorteilen genießen. So sollen sie etwa in der Wallet-App Kreditkartenabrechnungen erhalten, die weniger kryptisch sein sollen, als man sie kennt. Stattdessen wird jede Kontobewegung durch KI genau beschrieben und selbst mit einem Standort bei Apple Maps verknüpft.

Unternehmen, die Zahlungen mit der Apple Card unterstützen, sollen Kunden über die Wallet-App mehrere Zahlungsoptionen anbieten können. Deren Vor- und Nachteile sollen durch interaktive Elemente in der App leichter verständlich denn je werden.

Jennifer Bailey VP Apple Pay at Apple, speaks during an Apple special event at the Steve Jobs Theater in Cupertino

Außerdem wird die Apple Card ein eigenes Bonus-Programm bieten, das sich Apple Cash nennt. Im Gegensatz zu Bonuspunkten anderer Programme, deren Bedeutung für Kunden meist nur schwer zu erfassen ist, soll Apple Cash konkrete Summen liefern. Bei jedem Einkauf, den man mit der Apple Card tätigt, soll ein genau festgelegter Prozentsatz (1 bis 3 Prozent) auf das eigene Apple Cash Konto fließen. Auf diese Weise angesammelte Summen sollen sowohl für weitere Einkäufe genutzt, als auch an Freunde geschickt werden können.

Die Apple Card soll im Sommer 2019 in den USA starten. Über genaue Preise und über die USA hinausgehende Verfügbarkeit gibt es noch keine Informationen.

Roger Rosner, Vice President of Applications for Apple, speaks during an Apple special event at the Steve Jobs Theater in Cupertino

Apple News +

Wie bereits vermutet, hat Apple am Montag einen Zeitschriften-Abo-Dienst vorgestellt. In die Apple-News-App eingebettet wird man künftig den Dienst Apple News+ nutzen können. Dieser bietet Magazin-Inhalte in eigener, für iOS-Geräte aufbereiteter Form. Animierte Cover und viele Infografiken sollen Leser auf Mobilgeräten bei Laune halten.

Bei der Präsentation gezeigt wurden etwa das solchermaßen aufbereitete Time Magazine, National Geographic oder das Rolling Stone Magazine. Insgesamt sollen über 300 Titel in Apple News+ enthalten sein. Außerdem im neuen Dienst integriert ist das Wall Street Journal, eine der größten Qualitätszeitungen der USA. Das Zeitschriften-Abo kostet Kunden 9,99 Dollar pro Monat. Wichtige Zeitungen wie die Washington Post oder die New York Times fehlen aber.

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Betonter Datenschutz

Wie Apple sowohl bei Apple News+ wie auch bei allen anderen neuen Diensten, die am Montag vorgestellt wurden, betont, wird großer Wert auf Privatsphäre gelegt. Apple speichert etwa bei seinem Zeitschriften-Abo-Dienst angeblich keinerlei Nutzer-Präferenzen und leitet keine Nutzungsdaten an Werbetreiber weiter. Apple News+ wird zunächst in den USA und in Kanada verfügbar sein. Kunden aus Australien und Großbritannien sollen noch heuer ebenfalls Zugang zu dem neuen Dienst erhalten. Der Rest Europas soll "zu einem späteren Zeitpunkt" abgedeckt werden.

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Apple Arcade

Weil Apple erkannt hat, dass Gaming zu den beliebtesten Kategorien im App Store geworden ist und iPhones und iPads für viele Nutzer als Spielkonsolen dienen, startet das Unternehmen einen entsprechenden neuen Dienst. Apple Arcade ist eine neue Gaming-Plattform, die künftig hunderte Spieletitel zum Abo-Preis bereithalten soll. Wie Apple bei der Präsentation in einem Video demonstrierte, wurden zahlreiche namhafte Spieleentwickler gewonnen, um exklusiv für den Apple-Dienst Spiele zu entwickeln.

Zugänglich wird der neue Dienst über einen eigenen Punkt im App Store. Im Herbst soll Apple Arcade an den Start gehen. Preisdetails gibt es noch keine. Apple äußerte die Absicht, Apple Arcade in 150 Ländern anbieten zu wollen. Wann es wo genau soweit ist, bleibt unbekannt. Zum Start sollen zumindest über Hundert Titel inkludiert sein.

Nachlese

Wer Lust hat, den Montagabend (mitteleuropäischer Zeit) im Steve-Jobs-Theater in Cupertino chronologisch nachzuvollziehen und Apples Dramaturgie zu studieren, der kann dies in der Nachlese unsere Live-Blogs tun:

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David Kotrba

Ich beschäftige mich großteils mit den Themen Energie, Mobilität und Klimaschutz. Hie und da geht es aber auch in eine ganz andere Richtung.

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Martin Jan Stepanek

martinjan

Technologieverliebt. Wissenschaftsverliebt. Alte-Musik-Sänger im Vienna Vocal Consort. Mag gute Serien. Und Wien.

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