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Apple

iPhone 7: Wasserdicht, mehr Akku, keine Kopfhörer-Buchse

Apple rüstet sich mit neuen iPhones und einer Reihe von Software-Updates für das Weihnachtsgeschäft. Die futurezone berichtet live von der Produktpräsentation, Apple stellt zudem einen Live-Stream zur Verfügung.

Aus für mechanischen Home-Button

Apple hat im Rahmen seines Events am Mittwochabend das iPhone 7 präsentiert. Die bereits neunte Generation des Apple-Smartphones ähnelt, wie erwartet, stark den letzten beiden Generation. Doch statt dem markanten Spacegrau setzt man nun auf "Jet Black", eine glänzende und glatte Lackierung in Klavierlack-Optik. Zudem soll es in Schwarz, Gold, Silber und Roségold angeboten werden.

Wie erwartet wurde der Home-Button überarbeitet, der nun nicht mehr als mechanische Taste verbaut wurde. Stattdessen werden lediglich Touch-Eingaben erkannt. Durch eine überarbeitete Taptic-Engine, der Vibrationsmotor im iPhone, soll jedoch das haptische Gefühl des Klickens erhalten bleiben. Zudem ist das Smartphone erstmals staub- und wasserdicht nach IP67 (Schutz gegen zeitweiliges Untertauchen und staubdicht).

Dual-Kamera mit Zoom und Tiefenschärfe

Lange wurde darüber gerätselt, wozu die Dual-Kamera des iPhone 7 Plus dienen könnte. Laut Apple sollen die beiden Linsen - eine Weitwinkel- sowie eine Telelinse - in Kombination eine Zoomfunktion bieten. So soll es möglich sein, in der Kamera-App bis zu zweifachen optischen sowie zehnfachen digitalen Zoom durchzuführen. Zudem soll die Dual-Kamera, ähnlich wie bei Huawei und LG, ein Tiefenprofil erstellen und so Tiefenschärfe auf Bildern hinzufügen.

So erhalten die Bilder ein Bokeh, das jenem von Spiegelreflexkameras ähnelt. Wie beim P9 gibt es auch einen Live-Modus, in dem der Tiefenschärfe-Effekt in Echtzeit gezeigt wird. Die Funktion wird zum Verkaufsstart des iPhone 7 Plus aber noch nicht verfügbar sein und soll erst zum Ende des Jahres per Update nachgeliefert werden. Erstmals erhält zudem auch das herkömmliche iPhone einen optischen Bildstabilisator. Dieses Feature war bisher nur dem Plus-Modell vorbehalten.

Beide Smartphones verfügen über lichtstärkere Linsen (f/1.8), zudem soll der 12-Megapixel-Sensor 60 Prozent schneller und 30 Prozent "effizienter" als bisher sein - in welcher Hinsicht der Sensor effizienter arbeitet, verriet Apple jedoch nicht. Die Frontkamera löst nun mit sieben statt fünf Megapixeln auf. Das soll unter anderem digitale Bildstabilisierung ermöglichen.

Aus für Kopfhörer-Anschluss

Wie erwartet wurde auch der 3,5-mm-Klinkenstecker gestrichen. Stattdessen soll man auf den proprietären Lightning-Anschluss von Apple zurückgreifen. Im Lieferumfang des iPhones befinden sich bereits Kopfhörer, die mit dem Lightning-Anschluss kompatibel sind. Zudem wird ein Adapter mitgeliefert, der es weiterhin ermöglichen soll, Klinken-Kopfhörer anzuschließen.

"Es gehört Mut dazu, einen neuen Standard zu schaffen. Dieser Mut, Neues zu probieren, von dem wir alle profitieren werden", so Marketing-Vizepräsident Phil Shiller. Er verweist auch darauf, dass es bereits mehr als 900 Millionen Geräte mit Lightning-Anschluss gibt. Passend zum Aus für den Kopfhörer-Anschluss stellte Apple mit den AirPods auch selbstentwickelte drahtlose Kopfhörer vor. Diese verfügen über Touchbedienung, ein Mikrofon sowie Beschleunigungssensoren. So kann über Antippen Siri gestartet werden, zudem soll das integrierte Mikrofon Umgebungsgeräusche filtern. Das Laden erfolgt drahtlos, der Akku soll ausreichend Leistung für 24 Stunden bieten. Wie sich die Kopfhörer mit dem Gerät verbinden, ist unklar. So setzt man auf einen selbstentwickelten Chip namens W1, der für die Verbindung zuständig ist - nähere Details verriet man nicht.

Akku hält länger

Der neue Apple-Chip A10 Fusion setzt zudem erstmals auf vier Kerne. Im Vorgänger war noch eine Dual-Core-CPU verbaut. Dabei setzt man offenbar auf einem Verbund aus zwei flotten sowie zwei energiesparenden Kernen, die bei Bedarf aktiviert werden. Laut Apple ist der A10 Fusion 40 Prozent schneller als der A9 sowie doppelt so schnell als der A8. Der US-Konzern verspricht zudem Gaming auf "Konsolenniveau", wobei man hier sich wohl auf die Xbox-360- und PlayStation-3-Generation bezieht.

Der Chip soll zudem auch energieeffizienter sein und beim iPhone 7 bis zu zwei Stunden mehr Laufzeit als das iPhone 6s bieten. Beim iPhone 7 Plus soll man laut Schiller eine Stunde im Vergleich zum Vorgänger gewinnen.

Das Display ist nun 25 Prozent heller und soll über einen größeren Farbraum verfügen. Die Auflösung bleibt aber offenbar gleich - das 4,7 Zoll große iPhone 7 setzt auf 1280 mal 720 Bildpunkte, der 5,5-Zoll-Bildschirm des iPhone 7 Plus löst hingegen mit 1920 mal 1080 Bildpunkten auf.

Ab 16. September in Österreich

Vorbestellungen sind ab dem 9. September möglich, das iPhone wird ab dem 16. September ausgeliefert. Wie berichtet wird auch Österreich unter den ersten Märkten sein, in dem das iPhone 7 und das iPhone 7 Plus erhältlich sein werden. In Österreich werden die Smartphones ab 739 Euro erhältlich sein,

das teuerste Modell kostet stolze 1199 Euro.
Damit wurde auch der Preis im Vergleich zum Vorgänger angehoben. Apple dürfte dies wohl auch mit dem Speicher-Upgrade rechtfertigen. Erstmals stockt man den Speicher der Standardversion auf 32 statt 16 Gigabyte auf, die nächstbesseren Modelle sind mit 128 und 256 Gigabyte ausgestattet.

Das iPhone 6s und 6s Plus bleiben um je 80 Euro vergünstigt im Sortiment, allerdings werden sie künftig auch mit 32 Gigabyte Speicher in der Standardversion angeboten.

iPhone 7 Zubehör bereits vor Präsentation online

Dass das iPhone 7 kommt, war bereits vor der Präsentation kein Geheimnis mehr. Amazon stellte einen Zubehör-Shop zu früh online, in dem das iPhone 7 und 7 Plus bereits zu sehen waren. Pikantes Detail am Rande: die Kopfhörer-Buchse ist tatsächlich Geschichte. Aus Branchenkreisen sickerte zudem durch, dass das neue Gerät bereits ab 16. September ausgeliefert wird. Der Vorverkauf könnte bereits am Donnerstag starten.

Der Streaming-Dienst Apple Music zählt mittlerweile 17 Millionen zahlende Abonnenten. Das gab Apple-CEO Tim Cook im Rahmen der Keynote bekannt. Der US-Konzern will diese Zahl mit exklusiven Alben weiter steigern. Laut Cook haben allein dieses Jahr 70 Alben von Künstlern ihre exklusive Premiere auf Apple Music gefeiert. Ebenfalls stark im Wachsen begriffen: Der App Store. Laut Cook konnte man kürzlich 140 Milliarden App-Downloads feiern.

Super Mario für das iPhone

Die wirkliche Überraschung: Apple kooperiert mit Nintendo und bringt Super Mario auf das iPhone. Der erste Titel ist der Endless-Runner "Super Mario Run", der von Mario-Erfinder Shigeru Miyamoto vorgestellt wurde. Mehr dazu

findet ihr hier.

Apples Office-Suite iWork bekommt endlich ein Feature, das die Konkurrenz von Microsoft und Googlebereits seit längerer Zeit hat: Gemeinsames Bearbeiten von Dokumenten in Echtzeit. Die Funktion wird für alle Plattformen (macOS, iOS) in der kommenden Version von iWork enthalten sein.

Neue Apple Watch Series 2

Eineinhalb Jahre nach dem Start der Apple Watch wurde eine neue Version der Apple-Smartwatch vorgestellt. Das neue Modell, genannt Series 2, ähnelt optisch stark dem Vorgänger, ist jedoch nun auch "schwimmfest". Laut Apple ist die Series 2 auf bis zu 50 Meter Tiefe wasserdicht. Sie wurde zudem mit einem neuen SiP ("System in a Package"), dem Apple S2, ausgestattet, das über eine neue Dual-Core-CPU sowie GPU verfügt. Des weiteren zeigte man eine Apple-Watch-App für Pokémon Go Plus. Mehr

Infos findet ihr hier.

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Michael Leitner

derfleck

Liebt Technik, die Möglichkeiten für mehr bietet - von Android bis zur Z-Achse des 3D-Druckers. Begeistert sich aber auch für Windows Phone, iOS, BlackBerry und Co. Immer auf der Suche nach "the next big thing". Lieblingsthemen: 3D-Druck, Programmieren, Smartphones, Tablets, Open Hardware, Videospiele

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Martin Jan Stepanek

martinjan

Technologieverliebt. Wissenschaftsverliebt. Alte-Musik-Sänger im Vienna Vocal Consort. Mag gute Serien. Und Wien.

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