Audi und Porsche haben Tesla Model 3 zerlegt und waren überrascht
Der neue Audi-Chef gewährt tiefe Einblicke in die Entwicklung elektrischer Fahrzeuge des deutschen Herstellers.
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Als das TeslaModel 3 angekündigt wurde und auf den Markt kam, gab es zahlreiche Skeptiker: Ein Elektroauto zu diesem Preis müsse einen Haken haben und könne nicht reif für den Massenmarkt sein. Branchenexperten verglichen das Model 3 mit einem Kia aus den 1990er Jahren.
Mit dieser Annahme sind wohl auch die deutschen Autobauer Audi und Porsche an die Sache herangegangen und haben sich frühzeitig ein Model 3 organisiert. Wie in der Branche üblich haben sie den Tesla-Wagen zerlegt und den Aufbau sowie die einzelnen Komponenten genau unter die Lupe genommen.
Die Türschnalle des Model 3 kann auf der Fahrerseite nur mit der linken Hand geöffnet werden. Der Daumen drückt, die restlichen Finger ziehen an der aufklappenden Schnalle
Runde oder eckige Lüftungsauslässe fehlen. Man sieht lediglich einen breiten, schmalen Lüftungsschlitz, eine Holzzierleiste und das zentrale 15-Zoll-LCD-Touchscreen
Am Touchscreen werden so gut wie alle Einstellungen vorgenommen. Hier stellt man u.a. auch die Blasrichtung der Lüftung ein, wobei man als Fahrer und Beifahrer zwischen einem und zwei Strahlen wählen kann
Unterhalb des Displays gibt es eine Smartphone-Ablage mit Ladeanschlüssen, die man selbst wechseln kann. Die dazugehörigen USB-Ports sind unterhalb der aufklappbaren Ablage untergebracht
Platz haben alle fünf Passagiere reichlich. Auch Babyschalen lassen sich komfortabel unterbringen. Wenn gleich zwei davon per Isofix montiert werden, ist der fünfte Sitzplatz allerdings niemandem mehr zuzumuten
Das futurezone-Testfahrzeug wies die Premium-Ausstattung auf, worin u.a. ein adaptiver Tempomat, LED-Frontlichter oder automatisch einklappende Seitenspiegel enthalten sind
Zwischen vorderem Radkasten und Vordertüre erkennt man eine der zahlreichen Außenkameras des Model 3, die dereinst weitgehend autonome Fahrt ermöglichen sollen
Der Ladeanschluss des US-Modells ist um einiges kleiner als ein für europäische Tesla-Modelle gebräuchlicher Typ-2-Anschluss. Ein Adapter ist deshalb zum Aufladen notwendig
In Wien werden derzeit hunderte neue Ladestationen für Elektroautos im öffentlichen Raum errichtet. Die neuen Tanke-Stationen sind noch bis 1. Oktober 2018 kostenlos und ohne Zugangskarte benutzbar
Mit dem Model 3 will Tesla sein erstes Mittelklassefahrzeug auf den Markt bringen und damit die Herzen von Millionen Elektromobilitäts-Fans rund um die Welt erobern
Das Model 3 war nach Model S und Model X bereits das dritte Tesla-Modell, das die futurezone getestet hat
Teardown des Model 3
Doch als sich die Audi-Konstrukteure das Model 3 genauer angesehen haben, waren sie schockiert, weil ihre Annahmen nicht zutrafen. Die Porsche- und Audi-Ingenieure mussten die PPE (Premium Platform Electric) ändern, da das TeslaModel 3 wesentlich besser war als sie dachten, heißt es in einem Bericht des deutschen Manager Magazins.
Diese Erkenntnis führte zu Ernüchterung bei den deutschen Premium-Herstellern, wie der neue Audi-Chef Bram Schot in dem Bericht erzählt.
Exklusiv: Tesla Model 3 im Test
Zahlreiche Fehler beim Audi e-tron
Audi selbst gesteht, beim ersten Ingolstädter Elektrowagen e-tron zahlreiche Fehler gemacht zu haben, welche zu stark gestiegenen Kosten und deutlichen Verzögerungen geführt haben. Das e-tron-Programm sei viel zu teuer geworden, heißt es.
Insgesamt sind Audi dadurch Kosten in der Höhe von zwei Milliarden Euro entstanden. Audi müsste nun ungefähr 600.000 e-tron-Modelle verkaufen, um den Break-Even-Point zu erreichen. Das wird in Ingolstadt mittlerweile als Illusion angesehen.
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