Bilder und Details zu Huaweis Android-Alternative durchgesickert
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Huaweis Android-Ersatz soll den Namen Ark (englisch für Arche) tragen. Das geht aus Einträgen im deutschen und europäischen Patent- und Markenamt hervor. Demnach habe Huawei erst vergangenen Freitag, wenige Tage nach Bekanntwerden der US-Maßnahmen, die Wortmarken Huawei Ark OS, Huawei Ark, Ark OS und Ark eintragen lassen. Bislang war das Betriebssystem vorwiegend unter dem Namen Hongmeng bekannt.
Huawei kündigte erst Mitte April einen Open-Source-Compiler für Android-Apps an, der ebenfalls den Namen Ark trägt. Mit Ark kompilierte Apps sollen deutlich schneller und ressourcenschonender laufen. Dieser dürfte künftig wohl nicht nur für Android, sondern auch für Ark bzw. Hongmeng zum Einsatz kommen, das Gerüchten zufolge auch mit Android-Apps kompatibel sein soll.
Neben dem Namen sickerten über die Einträge im Patent- und Markenamt auch erste Screenshots durch. Diese dienen der Sicherung des Gemeinschaftsgeschmacksmusters, weswegen unklar ist, ob die finale Version des Betriebssystems genauso aussehen wird oder ob diese nur dem groben Layout folgt. Optisch erinnert das bislang Gezeigte stark an Android bzw. die Huawei-Oberfläche EMUI. Des Weiteren wird auf den Screenshots die „Android Green Alliance“ erwähnt, der sich Huawei bereits vor einigen Jahren anschloss. Dieser Initiative gehören mehrere chinesische Unternehmen, auch Tencent und Alibaba, an, die sich zu gewissen Standards bei der App-Entwicklung verpflichtet haben.
Warten auf China und USA
In China dürfte das Betriebssystem trotz der Einträge wohl weiterhin den Namen Hongmeng tragen. Darauf deuten Einträge im Markenregister hin, die bereits am 24. August 2018 eingereicht wurden. Der Begriff ist Teil der chinesischen Schöpfungsmythologie und beschreibt die Phase bevor mit Pangu das erste Lebewesen auf der Erde existierte. Daher spekulierten viele Beobachter auch, dass es sich lediglich um einen internen Codenamen handeln könnte, der hervorheben sollte, dass es sich noch um eine funktional sehr eingeschränkte Version des Betriebssystems handelt.
Zumindest bis zum Herbst wird man sich wohl noch gedulden müssen. Im September findet Huaweis hausinterne Entwickler-Konferenz Connect in Shanghai statt, dort wird man wohl erste Details zum Betriebssystem erfahren. Zudem soll kurz danach auch das nächste Spitzenmodell, das Huawei Mate 30 Pro, präsentiert werden, das bereits auf das neue Betriebssystem setzen muss, sollten die USA und China nicht vorzeitig zu einer Einigung im Handelsstreit kommen.
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