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Citroën zeigt selbstfahrendes Elektroauto mit 800 km Reichweite

Mit dem "Citroën 19_19" hat der französische Hersteller ein aufsehenerregendes Konzept präsentiert, das im Rahmen der Technologiemesse VivaTech am 16. Mai in Paris öffentlich gezeigt wird. Dabei handelt es sich um ein Elektroauto, das nicht nur völlig autonom fahren soll, sondern mit 800 Kilometer Reichweite auch für Langstrecken geeignet ist. Mit dem futuristischen Auto, das bereits das zweite Elektroauto-Konzept von Citroën in diesem Jahr ist, feiert der Autohersteller sein hundertjähriges Bestehen.

Wie ein fliegender Teppich

Inspiriert ist das Auto aus der Luftfahrt. Laut Citroën soll es bei den Passagieren ein Gefühl eines "fliegenden Teppichs" auslösen. Dafür sorgen sollen neben der ausgeklügelten Dämpfungshydraulik und Schalldämmung auch die extragroßen Reifen mit einem Durchmesser von 76 Zentimeter. Das Gehäuse des Autos ist wie ein Flugzeugrumpf konzipiert, das transparente Dach und die Vorderscheibe erinnern wiederum an eine Hubschrauber-Kapsel.

Die 800 Kilometer Reichweite will Citroën mit einer übergroßen Batterie erreichen, die durch die besonders weit auseinander positionierten Räder und den 3,10 Meter langen Raum dazwischen Platz finden soll. Verbaut sind auch neueste Schnelladetechnologien, die dem Auto in 20 Minuten Laden 600 Kilometer Reichweite bescheren soll. Neben dem Laden per Kabel hat Citroën eine induktive Ladung über den Karosserieboden vorgesehen.

Autonomes Auto

Ein Elektroauto der Zukunft muss natürlich völlig autonom fahren können - dieser Vision folgt der Citroën 19_19 mit seinen integrierten Sensoren und Kamerasystemen. Auf dem Dach sind zwei LIDAR-Laser-Systeme positioniert, die ebenfalls vom Design und ihrer Funktionalität her von Flugzeugtechnologien inspiriert sind. Durch die Verdoppelung der Systeme soll eine bessere Sicherheit gewährleistet sein.

Im Inneren setzt Citroën auf Sprachsteuerung, die von US-Start-up SoundHound geliefert wird, und neben natürlicher Spracherkennung auch mit viel künstlicher Intelligenz ausgestattet ist. Das System des Start-ups, das ein strategischer Partner der Citroën-Konzerntochter PSA ist, unterstützt 40 Sprachen. Das Wechseln zwischen autonomer Fahrweise und selbstständigem Fahren durch den Fahrer soll wie im Flugzeug absolut reibungslos erfolgen.

Der Innenraum des Fahrezeugs, ist ganz nach der aktuellen Citroën-Verkaufsstrategie auf Komfort und Wohnzimmer-Atmosphäre getrimmt. Das digitale Armaturenbrett kann mit einem Klick bzw. einem Sprachbefehl zu einem Bildschirm für Filme und Spiele umfunktioniert werden. Die Sitze passen sich jedem Insaßen individuell an. Die getönte Oberseite sollen viel Licht und Ausblick hereinlassen, aber gleichzeitig das Gefühl geben, dass man in seiner eigenen Reisekapsel unterwegs ist.

Lenkrad und virtuelle Realität

Anders als andere autonome Konzepte hat Citroën weiterhin ein Lenkrad integriert, falls man doch das Steuer übernehmen will. Wie in einem Kampfflugzeug können auf der Fahrerseite in der Scheibe Zusatzinformationen eingeblendet werden, die mittels erweiterter Realität den Fahrer unterstützen sollen.

Mit dem Citroën 19_19 will der Autohersteller seine Vision der Elektromobilität komplettieren und neben dem im Februar vorgestellten ultrakompakten Stadtauto AMI One nun auch ein Fahrzeug präsentieren, das für weitere Ausflüge und Reisen konzipiert ist. Welche der für die beiden Konzepte entwickelten und verbauten Technologien in künftigen Citroën-Modellen zum Einsatz kommen werden, ließ Citroën bislang offen.

Man darf gespannt sein, ob der Hersteller bei der öffentlichen Präsentation auf der Technologiemesse VivaTech mehr dazu verlautbaren wird.

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Martin Jan Stepanek

martinjan

Technologieverliebt. Wissenschaftsverliebt. Alte-Musik-Sänger im Vienna Vocal Consort. Mag gute Serien. Und Wien.

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