© Claudia Zettel

Google I/O 2014

Das Konzept hinter Googles Material Design

Googles neues Designkonzept wird das Nutzererlebnis künftig über alle Plattformen hinweg (Android, Chrome OS, Web) vereinheitlichen und rundum erneuern. Am Mittwoch präsentierte der Internetkonzern parallel zur Vorschau auf Android L erstmals “Material Design”, das neben einer ganz neuen Farbpalette klarere, geradlinigere Formen und Strukturen bringt, sowie mit neuer Typographie und neuen Icons arbeitet.

“Design ist die Kunst bedachter Gestaltung”, heißt es zu Beginn eines Konzept-Folders über Material Design, den Google auf seiner Entwicklerkonferenz I/O in Papierform verteilte und der hier auch online abrufbar ist. Mit dem neuen Design habe man versucht, eine visuelle Sprache für die User zu kreieren, die die klassischen Prinzipien von gutem Design durch Innovation und technologische Möglichkeiten aufbauen.

Enger mit der Realität verknüpft

Wie auch schon Googles Chefdesigner Matias Durate im Rahmen der Konferenz sagte, will man mit dem neuen Designkonzept eine stärkere Annäherung zwischen Userinterface und Realität. So werden etwa “Material-Metaphern” eingesetzt, als Inspiration dienten Papier und Tinte. Ein weiterer Punkt im neuen Designkonzept sind greifbare Oberflächen, auch hier versucht man die Verbindung zu gewohnten Attributen aus der Realität herzustellen.

Die Nutzerinteraktionen sollen sich ebenfalls direkt im Design widerspieglen: Farben, Oberflächen und Symbole sollen die Interaktion der User hervorheben. Darüber hinaus zeigt Material Design Mut zu Whitespace und setzt auch auf neue farblich gestaltete Grafiken.

Bewegung und Animation

Das neue Design baut außerdem stark auf Bewegung, Dimensionen und Animationen auf. So versucht man etwa durch Licht und Schattengebung realistischer zu werden. Laut Google war es der Anspruch, Animationen und Bewegungen, Übergänge und einzelne Elemente so zu gestalten, dass sie realistisch und wirken.

Ein adaptierbares Grundkonzept

Künftig werden nicht nur alle Google-Apps und -Anwendungen nach dem einheitlichen Material Design gestaltet sein. Auch Apps-Entwicklern wird das neue Konzept als Grundlage in die Hand gegeben. Auf welchen Geräten oder in welchen Diensten auch immer - in Zukunft liegt den Anwendungen ein einheitliches, adaptierbares Designkonzept zugrunde. Das bedeutet natürlich nicht, dass alle Apps dadurch gleich aussehen werden. Nur die darunter liegende Baukasten ist derselbe.

Karten

In einzelnen Anwendungen hatte sich die neue Designlinie bereits abgezeichnet, so sind einige Elemente schon in Google Now in diese Richtung gestaltet gewesen. Das bekannte Kartensystem bzw. die Strukturen daraus findensich auch in den neuen Designs der anderen Google-Apps - von Gmail über Kalender bis hin zu Kontakten - wieder. Auch das letzte Update von Google+ gibt bereits einen Vorgeschmack auf Material Design. Man darf in den kommenden Monaten vor allem gespannt sein, was externe Entwickler auf Basis von Material Design aus dem Hut zaubern werden.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Claudia Zettel

ClaudiaZettel

futurezone-Chefredakteurin, Feministin, Musik-Liebhaberin und Katzen-Verehrerin. Im Zweifel für den Zweifel.

mehr lesen
Claudia Zettel

Kommentare