Google enthüllt Vorschau auf Android L
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Wie jedes Jahr wurde wochen- und monatelang darüber spekuliert, was der Internetkonzern wohl diesmal im Rahmen seiner Entwicklerkonferenz I/O parat haben würde. Mit der Auftakt-Keynote hat das Warten nun ein Ende.
Android-Chef Sundar Pichai legt zu Beginn der zweistündigen Keynote eine Reihe von aktuellen Zahlen vor: Mittlerweile gibt es über eine Milliarde aktive Android-Nutzer täglich. Android-Tablets haben inzwischen einen Marktanteil von 62 Prozent.
Android L - mit neuem Design
Wie bereits im Vorfeld zu erwarten war, zeigte Google eine Vorschau auf das nächste große Android-Update L. Desgin-Chef Matias Duarte präsentierte im Rahmen der Keynote die wichtigsten Änderungen. Die Developer Preview soll den Entwicklern dann ab sofort zur Verfügung stehen,
Mit "Material Design" hat Google ein neues Design-Paradigma für seine Plattformen geschaffen. Damit soll die Oberfläche auf Android, Chrome OS und Web-Diensten von Google vereinheitlicht werden. Mit dem neuen Design dürfte kein Stein auf dem anderen bleiben, nahezu alle Apps - sei es Gmail, der Google Kalender oder Google Drive - sind in neuer Optik zu sehen.
Was die neuen Funktionen betrifft, wird Android L 5000 neue APIs bieten. Zu den Highlights zählen das neue Material Theme, das etwa Animationen, neue Styles und Icons für die Entwickler bereit hält. Ganz generell verspricht das nächste Android-Update auch deutliche Performance-Steigerungen.
Ein weiteres neues Feature, "Authentication", soll es ermöglichen, dass Geräte einfacher entsperrt werden können. Dabei handelt es sich um eine Deaktivierung von PIN-Code oder Lockscreen, wenn das Handy über die aktuelle Position oder etwaige auffindbare Bluetooth-geräte sicherstellen kann, dass der Besitzer des Geräts anwesend ist. Daneben gibt es unter anderem neue Keyboard-Features und ein neues Design für Quick-Settings.
ART
Wie ebenfalls zu erwarten war, wird die neue L-Version nicht mehr auf Dalvik, sondern auf der Android Runtime ART laufen. ART soll mehr als doppelt so schnell wie Dalvik sein. Erstmals gibt es auch 64-Bit-Unterstützung. Ein Android Extension Pack bringt Features für eine verbesserte Grafikchip-Unterstützung. Unter "Project Volta" gibt es Möglichkeiten zur Verbesserung von Batterielaufzeiten, das ganze soll durch genauere Messungen und gezieltere Optimierung erzielt werden.
Sicherheit und Privacy
Auch in den Punkten Sicherheit und Datenschutz bzw. Privatsphäre verspricht Google Verbesserungen. So gibt es neue Malware Scans, Security-Patches über Google Play Services und ein Factory Reset-Feature. Auch neue Privacy-Optionen wird es geben, die einen verbesserten Schutz der Privatsphäre ermöglichen sollen.
Android One
Mit Android One will Google OEM-Herstellern unter die Arme greifen und stellt Partnern Referenzdesigns zur Verfügung, um schneller, kostengünstige Smartphones entwickeln zu können. AndroidOne Geräte werden, ähnlich der Nexus und Google Play Editionen, mit Stock Android ausgestattet und erhalten vollen Support. Sie sollen zunächst in Indien erhältlich sein.
Android Auto
Android einfach überall - das hatte sich bereits im Vorfeld abgezeichnet, und so kommt Android nun auch ins Auto. Im Rahmen der Open Automotive Alliance bringt Google sein mobiles Betriebssystem auch aufs Armaturenbrett. Android Auto bietet das volle Programm: Navigation, Kommunikation und Musik. Alles funktioniert komplett sprachgesteuert. das Smartphone verbindet sich zum Screen im Auto, das Interface von Android Auto kommt vom Handy.
Das SDK will Google in Kürze veröffentlichen. Es gibt bereits eine Reihe an Audio- und Messaging-Apps, die Google gemeinsam mit Partnern gebaut hat.
Android TV
Bereits mehrmals gescheitert, nimmt Google nun wieder einen neuen Anlauf, um sich auf den Fernsehbildschrimen zu etablieren. Android TV soll ein simples Interface mit Empfehlungsmöglichkeiten für Filme und Serien direkt im App-Launcher bieten. Die Suchfunktion erfolgt sprachgesteuert. Die Ergebnisse werden angepasst ans Fernsehgerät aufbereitet. Die Interaktion erfolgt via Remote-App, die auch für die Smartwatch angeboten wird, oder aber über eine physische Fernbedienung.
Auch Games sind in Android TV integriert. Es werden Google Play-Spiele werden unterstützt, auch Multiplayer-Cross-Devices. Es bietet vollen Google-Cast-Support, also diesselben Features wie ein Chromecast.
2015 sollen TV-Modelle von Sharp, Sony und TPvision mit Android TV angeboten werden. Im Herbst kommen Set-top-Boxen von Herstellern wie LG oder Asus. Das Developer-Kit (ADTV1) wird sofort veröffentlicht.
Was Chromecast betrifft, kann man dieses nun verbinden, ohne im selben WLAN zu sein. Außerdem gibt es mit "Backdrop" nun Hintergrundbilder und Screensaver für Chromecast, wenn dieses nicht aktiv ist.
Chromebooks
Mit Android L werden zudem auch Android und Chrome OS enger miteinander verzahnt. Wie bei der kommenden Mac OS-Version Yosemite werden Benachrichtigungen des Handys angezeigt. So werden Benachrichtigungen geschickt, wenn man einen Anruf erhält oder eine SMS. Android-Apps sollen generell besser mit dem Chromebook verknüpft werden. Zudem soll es möglich sein, ein Chromebook per Smartphone zu entsperren.
Google Drive
Google Drive unterstützt nun auch natives Bearbeiten von Microsoft Office-Dokumenten. Der Dienst zählt nun 190 Millionen Nutzer, zudem ist ab sofort für 10 Dollar pro Monat "unlimitierter Speicherplatz" verfügbar. Des weiteren wird Google alle Verbindungen zu Drive mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselungen ausstatten.
Google Fit
Zum Ende der Keynote kam dann noch die Ankündigung zu einer Google Fit-Preview, ebenfalls etwas, womit zuvor gerechnet worden war. Google will dabei auf offene Schnittstellen setzen und den Apps ermöglichen, dass sie untereinander Daten austauschen. Die Gesundheitsplattform hat zum Start auch gleich ein paar namhafte Partner - darunter Nike, Adidas, Runtastic, RunKeeper, Polar, HTC and Motorola.
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