Die künstliche Insel entsteht 45 Kilometer vor der Küste Belgiens.

Die künstliche Insel entsteht 45 Kilometer vor der Küste Belgiens.

© Elia

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Künstliche Energieinsel soll Strom für 3 Millionen Haushalte liefern

Die Princess Elisabeth Island sollt die erste künstliche Energieinsel der Welt werden. 45 Kilometer vor der belgischen Küste soll sie dabei helfen, große Mengen an Windenergie aus der Nordsee auf das Festland zu bringen.

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Am 25. Oktober unterzeichneten das Unternehmen Elia Transmission Belgium sowie die Europäische Investitionsbank einen Vertrag, der Elia Transmission 650 Millionen Euro an Kredit zusichert. Das Bauende der Insel allein ist für 2027 anvisiert, das gesamte Projekt soll 2030 abgeschlossen sein.

Auf der künstlichen Insel wird sowohl Hochspannungs-Gleichstrom- als auch Hochspannungs-Wechselstrom-Infrastruktur aufgebaut. Diese wandeln die niedrige Spannung von Windkraftanlagen in Hochspannung um, um den Strom effizient und ohne große Übertragungsverluste über weite Strecken transportieren zu können. Durch die Erhöhung der Spannung und Senkung der Stromstärke werden diese Verluste nämlich erheblich reduziert.

Knotenpunkt in der Nordsee

Die Hochspannungsinfrastruktur auf der Insel soll die Exportkabel der anliegenden Windkraftanlagen bündeln und gleichzeitig als Knotenpunkt für künftige Verbindungsleitungen - etwa nach Großbritannien und Dänemark - dienen. Rund 60 Kilometer Gleichstromkabel und 300 Kilometer Wechselstromkabel sollen um die Insel herum verlegt werden.

Die Energieinsel befindet sich in der Princess Elisabeth Zone.

Die Energieinsel befindet sich in der Princess Elisabeth Zone.

Der Fundamentring wird derzeit bereits in Vlissingen (Niederlande) gebaut und sollen dann im Meer versenkt und mit Sand gefüllt werden. Um Infrastruktur etwa für Wartungsarbeiten zu erreichen, ist auf der künstlichen Insel auch ein kleiner Anlegeplatz für Schiffe sowie ein Landeplatz für Helikopter vorhanden. 

Strom für 3 Millionen Haushalte

Die Energieinsel befindet sich in der sogenannten Princess Elisabeth Zone, Belgiens zweitem Offshore-Windgebiet. Dort sollen in den kommenden Jahren Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 3,5 Gigawatt gebaut werden - genug, um mehr als 3 Millionen Haushalte mit Energie zu versorgen.

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