Die letzte Chance: BlackBerry 10 vorgestellt
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BlackBerry 10 wurde von Grund auf überarbeitet und mit zahlreichen neuen Funktionen ergänzt. In Sachen Hardware stellt das Unternehmen seine Kunden vor die Wahl und bringt ein Gerät mit reinem Touchscreen und eines, das BlackBerry-typisch mit einer Hardware-Tastatur ausgestattet ist. "Keyboards gehören zu unserer DNA",
Die Auflösung des Z10 beträgt 1280 x 768 Pixel, die Pixeldichte beträgt demnach 356 PPI. Die einzigen vorhandenen physischen Tasten sind die Power-Taste sowie der Lautstärkeregler. Im Unterschied zu Android, iOS und Windows Phone verzichtet BlackBerry auf einen eigenen Home- oder Zurück-Button. Die entsprechenden Befehle werden stattdessen mit Wischbewegungen gegeben. Streicht man etwa vom unteren Rand in die Anzeige, kommt man zum Homescreen.
Neue Funktionen
Bei BlackBerry 10 wurde unter anderem bei der Touchscreen-Tastatur nachgebessert, so bietet das Keyboard bei der Touch-Variante auch Wortvervollständigungen, wie man es schon von anderen Smartphones kennt. BlackBerry will "das beste Keyboard-Erlebnis" aller Smartphones bieten. Auch eine Spracherkennung wurde integriert, dabei sollen verschiedene Sprachen problemlos erkannt werden, ohne, dass manuell umgestellt werden muss.
Mit BlackBerry Balance sollen außerdem Privat- und Berufsleben auf dem Smartphone besser getrennt werden können. So gibt es verschiedene Modi mit verschiedenen Apps und Einstellungen. Darüber hinaus wurde mit BlackBerry Remember eine Notiz-App vorgestellt, die unter anderem Outlook und Evernote integriert hat. Auch die Kamera wurde überarbeitet und mit neuen Funktionen und Filtern ergänzt.
"Bedeutung kann nicht überschätzt werden"
BlackBerry 10 ist für das Unternehmen als die letzte Chance am Smartphone-Markt. "Die Bedeutung dieses Starts kann nicht überschätzt werden", heißt es von einem IDC-Analysten. Aktuell steht der Konzern schlechter dar, als jemals zuvor. Laut der Marktforschungsfirma IDC hält BlackBerry derzeit weniger als fünf Prozent Marktanteil am globalen Smartphone-Markt. 2010 war es noch mehr als doppelt so viel. Bevor Apple mit seinem iPhone den Smartphone-Markt im Sturm erobert hat, war der kanadische Konzern sogar noch Marktführer.
Die Gründe für den Niedergang waren vielfältig. So konnte das System etwa in Sachen Apps nicht mit den Mitbewerbern Schritt halten. Außerdem sorgten in der Vergangenheit auch immer wieder Ausfälle des gesamten BlackBerry-System für Aufsehen, die weltweite Auswirkungen auf Nutzer hatte. So konnten Millionen Kunden gar nicht oder nur verzögert auf ihre E-Mails zugreifen.
Der Konzern reagierte mit Sparmaßnahmen und internen Umstrukturierungen. Anfang 2012 wurde mit dem Deutschen Thorsten Heins ein Ex-Siemens-Manager zum Firmenchef gekürt. Im Zuge von Sparmaßnahmen wurden Tausende Stellen gestrichen, der Konzern wurde massiv umstrukturiert. Im Rahmen der BlackBerry-10-Präsentation sprach Heins von "den schwierigsten Jahren in seinem Leben".
Apps
Seit Mitte 2012 stehen nun alle Zeichen auf das neue System BlackBerry 10. Bei der BlackBerry-World-Konfernz im Mai 2012 wurden erstmals Prototypen präsentiert und aktiv Entwickler angesprochen, die Apps für die neue Plattform kreieren sollen. Im Anschluss daran gab es weltweit zahlreiche Entwicklerkonferenzen, wo sich die App-Macher mit dem neuen Software vertraut machen konnten. Dabei wurden auch Prototypen verschenkt, um die Apps auch entsprechend ausprobieren zu können. In diesem Zusammenhang wurde auch immer wieder betont, dass es nur ein geringer Aufwand sei, Apps von Android zu BlackBerry zu portieren.
Die Arbeit dürfte Früchte getragen haben, zum Start stehen weit mehr als 70.000 Apps für die Plattform zur Auswahl. Zum Vergleich: Beim Start von Microsofts mobilem Betriebssystem Windows Phone waren es gerade einmal 2.000. Neben Apps will man auch durch Musik und Filme glänzen: Zuletzt wurde bekannt, dass BlackBerry Deals mit Disney, Sony, Universal und Warner abgeschlossen hat, um entsprechende Inhalte direkt über "BlackBerry World" anbieten zu können. Auch in Österreich sollen die entsprechenden Medieninhalte zum Start angeboten werden, wie BlackBerry gegenüber der futurezone angab.
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