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Smartphones

Großes Gerät, großer Akku: Nexus 6P angetestet

Das große Nexus bietet in nahezu allen Belangen mehr: Größeres Gehäuse, mehr Pixel und einen größeren Akku. Das Ganze kommt jedoch auch zu einem höheren Preis. Beim Hersteller gibt es außerdem auch eine Neuerung: Erstmals baut Huawei ein Nexus-Phone. Die futurezone hat sich angesehen, ob sich der Aufpreis zum kleineren Nexus lohnt.

Verarbeitung und Äußeres

Während Google beim kleinen Nexus vorwiegend auf Plastik setzt, steht beim größeren Nexus Metall im Vordergrund. Es handelt es sich um das erste Vollmetall-Nexus und es fühlt sich auch entsprechend hochwertig an. Das Nexus-typische eher minimalistische Design harmoniert gut mit dem Metallrahmen. Durch das größere Gehäuse liegt das Handy nicht ganz so gut in der Hand wie das kleine Nexus. Insgesamt fühlt sich das Gerät trotz seiner Größe mit einem Gewicht von 180 Gramm dennoch gut an.

Während Huawei in der Vergangenheit nicht immer für saubere Verarbeitung bekannt war, hat sich das beim aktuellen Nexus geändert. Das Metallgehäuse fühlt sich durchgehend hochwertig an, scharfe Kanten oder große Spaltmaße fallen nicht negativ ins Gewicht. Das 6P ist derzeit wohl das am besten verarbeitete Huawei-Phone am Markt.

Wesentlich weniger schlimm als in den Leaks vermutet stellt sich der Kamerabuckel in der Praxis dar. Jener ist in Wirklichkeit kaum wahrnehmbar und fällt aus diesem Grund auch in keiner Situation ungut auf.

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Das Display löst in 2560 x 1440 Pixeln auf und ist damit deutlich hochauflösender als das des kleineren Nexus. Die Pixeldichte liegt stolzen 518 PPI. Doch wesentlich stärker als die höhere Auflösung fällt in der Praxis die andere Anzeigentechnologie auf: Im Unterschied zum neuen Nexus 5 ist beim Nexus 6 ein AMOLED-Panel verbaut. Das sorgt dafür, dass die Farben leuchtendender und das Schwarz satter dargestellt wird als beim kleinen Nexus. Dafür sieht die Darstellung gleichzeitig auch schnell übersättigt aus und das Weiß ist nicht so schön, wie beim LCD-Panel vom kleinen Nexus. Das fällt zwar auf, jedoch handelt es sich beim Display des Nexus 6 um eines der natürlicheren AMOLEDs.

Mit einer Akkukapazität von 3450mAh übertrifft Google bzw. Huawei einen Großteil der Konkurrenz. Gepaart mit den neuen Akkuspar-Funktionen von Android Marshmallow dürfte das für eine entsprechend lange Akkulaufzeit sorgen. Wie sich das genau in der Praxis auswirkt, wird jedoch erst ein längerer Test zeigen.

Fingerabdruck, Kamera und Software

Genauso wie beim kleinen Nexus befindet sich der Fingerabdrucksensor auf der Rückseite des Gerätes und macht im Kurztest einen äußerst präzisen Eindruck. Selbst dann, wenn man ihn nicht völlig treffsicher betätigt, entsperrt das Handy in den meisten Fällen ohne Widerrede.

Wie das Nexus 5X ist auch das Nexus 6P mit einer 12,3-Megapixel-Kamera ausgestattet, der entsprechende Sensor wird von Sony gebaut. Im ersten Kurztest unter schwierigen Lichtverhältnissen zeigte sich, dass die Kamera zwar ordentliche Ergebnisse liefert, in Sachen Fokussiergeschwindigkeit aber keine neuen Maßstäbe setzt. Die Frontkamera macht, wie auch beim kleineren Nexus, einen äußerst flotten Eindruck und löst außerdem mit fünf statt acht Megapixel auf.

Im Inneren werkelt ein Snapdragon 810, wie in anderen aktuellen Smartphone-Flaggschiffen. Selbst aufwändige Apps oder Spiele dürften daher ohne weiteres auf dem 6P laufen. Beide Nexus-Geräte werden mit Android in der aktuellsten Version 6.0 ausgeliefert. Jenes verfügt über neue Features wie besseres Berechtigungsmanagement oder Now on Tap.

Kurzfazit

Das Nexus 6P ist wohl das beste Smartphone, das Huawei bis jetzt gebaut hat und bietet wie schon das 5X keine offensichtlichen Kritikpunkte. Das Aluminiumgehäuse ist hochwertig und trotzdem leicht, was insgesamt einen guten Eindruck macht.

Das Gesamtpaket ist ein High-End-Phone zu einem High-End-Preis. Das Nexus 6P dürfte demnächste dennoch eines der attraktivsten Vertreter am Android-Markt werden.

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Thomas Prenner

ThPrenner

Beschäftigt sich mit Dingen, die man täglich nutzt. Möchte Altes mit Neuem verbinden. Mag Streaming genauso gern wie seine Schallplatten. Fotografiert am liebsten auf Film, meistens aber mit dem Smartphone.

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