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Windows 10

HP Note 8 Envy angetestet: Tablet mit 93 Prozent Laptop

Zu den wohl ungewöhnlichsten neuen Windows-10-Geräten zählt HPs neues Tablet Note 8 Envy. Auf den ersten Blick handelt es sich um ein gewöhnliches 8-Zoll-Tablet, doch es steckt mehr dahinter. HP liefert ein Tastatur-Dock mit, das vom Format eigentlich für ein 10-Zoll-Tablet gedacht ist.

Die Idee: Kleine Tablets sind insbesondere für Unterhaltung und Spiele beliebt, doch zum Arbeiten eignen sie sich aufgrund der kleinen Tastatur nicht wirklich. Das größere Tastatur-Dock, das dank einem cleveren Mechanismus auch als Schutzhülle für das Tablet fungiert, soll Abhilfe verschaffen. Die futurezone hat die ungewöhnliche Tablet-Kombo ausprobiert.

Gut für Office geeignet

Das Note 8 setzt auf ein hochwertiges Gehäuse aus Aluminium und Kunststoff, das knapp 360 Gramm auf die Waage bringt. Aufgrund seiner kompakten Bauweise (7,7 Millimeter) überrascht das Tablet mit seinem unerwartet hohen Gewicht, das ihm aber einen stabilen Eindruck verleiht.

Der Übergang zwischen Aluminium-Rahmen und Kunststoff-Rückseite ist nahezu nahtlos, hässliche Spaltmaße finden sich hier nicht. Wie beim Spectre x2 setzt HP auf einen breiten Kunststoffstreifen, unter dem die Antennen für das LTE-Modem verbaut sind. Der Rahmen um das Gehäuse ist breit genug, um es auch im Hochformat angenehm halten zu können.

Der Full-HD-Bildschirm (1920 mal 1200 Pixel) kann mit hoher Schärfe sowie guter Blickwinkelabhängigkeit punkten, die Farben wirkten aber leicht verwaschen. Zudem war unter LED-Beleuchtung die Touch-Matrix auf dem Display deutlich sichtbar.

Der verbaute Intel Atom x5-Z8300 dürfte wohl ausreichend Leistung für Office-Anwendungen bieten, an aufwändige Videospiele ist beim integrierten Intel-HD-Grafikchipsatz aber nicht zu denken. Zubehör kann per Bluetooth oder microUSB 2.0 angeschlossen werden, zudem wurde ein microSD-Kartenslot verbaut. Wie beim x2 kann man neben Touch auch auf einen Wacom-Stift zurückgreifen, der im Hands-On durch geringe Latenz positiv auffiel.

Cleveres Dock

Ein Tablet wie viele andere, möchte man vermuten. Das mitgelieferte Tastatur-Dock sorgt allerdings dafür, dass es aus der Masse hervorsticht. Das Tastatur-Dock hat die Maße eines 10-Zoll-Tablets, laut HP deckt die Tastatur 93 Prozent der Fläche einer Laptop-Tastatur ab. Die Aluminium-Tasten sollen zudem den gleichen Druckpunkt wie HPs Laptop-Tastaturen liefern.

Im Hands-On konnte dieser Eindruck bestätigt werden, der Druckpunkt bietet einen angenehmen Widerstand. Doch die immer noch kompakten Tastenabstände könnten bei Nutzern mit großen Händen für Probleme sorgen. Im Kurztest fiel auf, dass man überraschend oft versehentlich eine Nachbar-Taste erwischte.

Buckelig

Auf dem Bluetooth-Dock wurde zudem ein Touchpad verbaut, das Windows-10-Gesten unterstützt und mit 89 Millimetern überraschend breit ausfällt. Das Tablet kann in der Unterseite des Docks verstaut werden. Dort findet sich eine mit einer Gummidichtung versehene Aussparung, in die das Tablet einfach geschoben werden kann.

Das Einführen ist einfach, lediglich beim Herausziehen muss man etwas mehr Kraft aufwenden. Das Tablet steht in der Konstruktion deutlich hervor - optisch keine wahre Schönheit, aber zumindest funktional. Der Buckel erinnert an das Asus Padfone, bei dem ein Smartphone in eine Tablet-Hülle gesteckt wurde. Das Smartphone stand dabei ähnlich hervor.

Kurzer Atem

Das Note 8 Envy könnte eine interessante Alternative für Studenten sein, die ein günstiges und flexibles Gerät zum Mitschreiben suchen. Sowohl Tablet als auch Tastatur sind sehr gut verarbeitet, zudem kann man mit solider Hardware punkten. Ein Manko könnte jedoch die geringe Akkulaufzeit sein. HP gibt an, dass man mit einer Ladung bis zu 6,25 Stunden lang arbeiten kann.

Aktuelle Laptops mit Intels Core-Prozessor halten unter optimalen Bedingungen doppelt so lange durch. Das Note 8 Envy soll ab November ab 499 Euro mitsamt Tastatur-Dock, HPs DataPass-SIM sowie einem Wacom-Stift angeboten werden.

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Michael Leitner

derfleck

Liebt Technik, die Möglichkeiten für mehr bietet - von Android bis zur Z-Achse des 3D-Druckers. Begeistert sich aber auch für Windows Phone, iOS, BlackBerry und Co. Immer auf der Suche nach "the next big thing". Lieblingsthemen: 3D-Druck, Programmieren, Smartphones, Tablets, Open Hardware, Videospiele

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