Huawei überraschte in Barcelona mit seiner Smartwatch mit rundem Display. Die futurezone konnte die ausprobieren.
Huawei überraschte in Barcelona mit seiner Smartwatch mit rundem Display. Die futurezone konnte die Huawei Watch ausprobieren.
© Michael Leitner

Smartwatch

Huawei Watch im Hands-On: Mehr Rund geht nicht

Huawei hat wohl eine der größten Überraschungen des Mobile World Congress abgeliefert. Die Huawei Watch ist neben den Modellen von Motorola, LG und Alcatel bereits die vierte Smartwatch mit einem runden Display, doch viele können davon immer noch nicht genug bekommen.

Als auf der Pressekonferenz verkündet wurde, dass sie erst zur „Mitte des Jahres“ erscheinen würde, ging ein enttäuschtes „Oooooh“ durch das Publikum - ähnlich wie einst bei der Präsentation der Moto 360 auf der Google I/O. Doch wird die Smartwatch dem Hype gerecht? Die futurezone konnte sie auf dem Mobile World Congress ausprobieren.

Endlich kleiner

Das Design der Huawei Watch mag wuchtig wirken, doch tatsächlich ist sie eine der derzeit kleinsten Smartwatches. Mit einem Durchmesser von 42 Millimetern ist sie deutlich kleiner als die Moto 360 und LG G Watch R (beide 46 Millimeter). So dürfte sie auch auf dünneren Armen nicht überdimensioniert wirken und soll sowohl von Männer als auch Frauen getragen werden.

Das ist auch der Plan des chinesischen Konzerns, der zum Start mehrere Armbänder anbieten will. Die auf der Messe gezeigten Leder- und Kunststoff-Bänder machten einen guten Eindruck, man kann die Bänder aber auch selbst tauschen und eigene 18-mm-Armbänder verwenden.

Mit "Standard-Ausstattung"

Da die wenigen Demo-Geräte etwas unglücklich am Stand fixiert waren, ließ sich der Tragekomfort nicht wirklich beurteilen. Die Stahl-Rückseite fühlt sich aber deutlich angenehmer und wertiger an als die glatte Rückseite der Moto 360.

Die verfügbaren Smartwatches befanden sich im Demo-Modus. Sie ließen sich zwar bedienen, Funktionen wie Sprachsuche oder Puls messen funktionierten jedoch nicht, da sie mit keinem Smartphone verbunden waren. Daher ließ sich auch nur die Geschwindigkeit der Oberfläche beurteilen. Hier gab es keinerlei Verzögerungen, der Wechsel zwischen Karten ging rasch und ohne Ruckler vonstatten.
Das dürfte wohl auch an der „Standard-Ausstattung“ liegen, die mittlerweile in nahezu jeder Android-Wear-Smartwatch zu finden ist: Qualcomm Snapdragon 400, 512 Megabyte RAM sowie vier Gigabyte an internem Speicher. Positiv fiel vor allem der helle, 1,4 Zoll große AMOLED-Bildschirm auf, der tatsächlich ohne sichtbaren Rand auskommt.

Fragezeichen hinter Akku

Rund um das Display wurde eine schmale Lünette platziert, die allerdings ohne Zifferblatt auskommt. Ungewöhnlich ist die Platzierung der Krone. Diese ist auf „2 Uhr“ zu finden, weil das angeblich einfacher zu bedienen sei. Im Test ließ sich das so nicht bestätigen, erfahrene Android-Wear-Nutzer werden ohnedies eher auf die klassischen Gesten zurückgreifen.

Die Platzierung dürfte wohl für Linkshänder etwas ärgerlich sein, denn so wird beim Drücken das Display verdeckt. Die Verarbeitung des Gehäuses ist makellos, es wirkte wie aus einem Block gefräst. Für Probleme könnte jedoch der etwas mager bemessene Akku sorgen, der, wie bei der Moto 360, lediglich 300 mAh groß ist. Huawei äußerte sich selbst noch nicht zur Akkulaufzeit.

Fazit

Die Huawei Watch ist neben der LG G Watch R und der Moto 360 eine der derzeit schönsten Smartwatches. Das kompaktere Design und der scharfe Bildschirm machen einen hervorragenden Eindruck und könnten runde Smartwatches etwas massentauglicher machen. Wie bei Apple will man dem Kunden die Wahl überlassen und liefert dementsprechend neben verschiedenen Armbändern auch rekordverdächtige 40 Watchfaces mit - ein großes Plus. Bleibt zu hoffen, dass auch das gute Paket von einer ordentlichen Akkulaufzeit komplettiert wird. Preis und Verfügbarkeit für Europa stehen noch nicht fest.

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Disclaimer: Redakteure der futurezone berichteten live vom Mobile World Congress in Barcelona. Die Reisekosten wurden von der futurezone GmbH selbst sowie von Samsung, ZTE und T-Mobile übernommen.

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Michael Leitner

derfleck

Liebt Technik, die Möglichkeiten für mehr bietet - von Android bis zur Z-Achse des 3D-Druckers. Begeistert sich aber auch für Windows Phone, iOS, BlackBerry und Co. Immer auf der Suche nach "the next big thing". Lieblingsthemen: 3D-Druck, Programmieren, Smartphones, Tablets, Open Hardware, Videospiele

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