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Ion Tailgater: Karaoke-iPod-Akku-Lautsprecher

Ein Sack Holzkohle: 5 Kilogramm. Fleisch und Gemüse: 4,5 Kilogramm. 30 Flaschen Bier: 26 Kilogramm. Will man die Grill-Party für 15 Personen auch noch ausreichend beschallen, kommen noch neun Kilogramm hinzu – soviel wiegt der Ion Tailgater (159 Euro), was in etwa auch dem Gewicht eines Kugelgrills entspricht. Optisch ist der Tailgater einem Verstärker nachempfunden. Er misst 32x24x36cm und ist äußerst robust gebaut. Die Kanten sind mit einer zusätzlichen Plastikverkleidung geschützt, die Ecken mit Metall. Zum leichteren Transportieren sind links und rechts Griffe im Gehäuse eingelassen.

Die Monobox kann entweder per Netzteil oder mit dem eingebauten Akku betrieben werden. Bis der Akku voll geladen ist, dauert es an die sechs Stunden, bei 2/3-Lautstärke ist eine kontinuierliche Wiedergabe von bis zu acht Stunden möglich. Vier LEDs (Low, 1, 2, 3) zeigen den Ladezustand des Akkus an.

Anschlüsse
Der Tailgater kann über mehrere Quellen angesteuert werden. An der Oberseite befindet sich ein iPod Dock. Der Plastikrücken des iPod Docks ist verstellbar, damit alle Größen von Apples Musikplayer gut darin ruhen. Das glänzende Plastik sieht allerdings nicht sehr hochwertig aus und trübt den sonst robusten Look des Tailgaters. Über das Dock kann der iPod auch geladen werden. Diese Funktion lässt sich an der Rückseite des Tailgaters deaktiviert, um im Akkubetrieb die Energiereserven zu schonen. Da der Tailgater nicht iPhone-verifiziert ist, kann man zwar auf dem Smartphone gespeicherte Musik wiedergeben, das Gerät aber nicht laden.

An der Front befinden sich zwei 6,3mm-Klinken-Anschlüsse und ein Cinch-Linepegeleingang. Auf eine handelsüblichen 3,5mm-Klinke wurde verzichtet, diesen Anschluss kann man aber per Adapter (nicht mitgeliefert) in die 6,3mm-Buchse stecken.

Sound
Eine Fernbedienung ist nicht enthalten. Die Lautstärke wird mit vier analogen Reglern an der Front des Geräts eingestellt: einer ist für die Master-Volume, je einer für die 6,3mm-Klinkenbuchsen und einer gemeinsam für iPod Dock und Cinch-Linepegel. So kann man den Tailgater theoretisch mit drei Quellen gleichzeitig füttern und sich mit den Lautstärkenreglern als DJ versuchen – perfekt um mit Misstönen und schrägen Kombinationen aus den YeahYeahYeahs, Metallica und der SpongeBob-Titelmelodie hartnäckige Gäste am Ende der Grill-Party zu vertreiben.

Der eigentliche Zweck ist jedoch, neben einer Musikquelle auch noch Mikrofon und Instrument anschließen zu können. Ein Mikrofon von durchaus akzeptabler Qualität samt XLR-zu-6,3mm-Klinke-Kabel liegt bei, womit die Grill-Party um eine Karaoke-Option erweitert wird.

Der Klang des Tailgater tendiert zur Mitte. Weder Höhen noch Tiefen treten besonders hervor. Manuelle Ton-Einstellungen können nicht vorgenommen werden. Der Bass macht sich nur in Lautstärken bemerkbar, die so hoch sind, dass die Ton-Qualität darunter leidet. Durch das Monobox-Design ist der Ton sehr gerichtet. Steht man in einem 45-Grad-Winkel oder mehr zur Box, verändert sich der Klang merkbar. Die Lautstärke ist mehr als ausreichend – sehr zum Leid der Nachbarn.

Fazit
Das Aussehen des Tailgaters ist Geschmackssache, dürfte sich aber in einer Junggesellenbude oder WG durchaus gut machen. Für ein akkubetriebenes iPod Dock mit dieser Lautstärkenleistung und Laufzeit ist der Ton in Ordnung. Hat man aber nicht vor, den Tailgater im Außeneinsatz zu verwenden, gibt es für Innenräume kompaktere iPod-Docks mit besserer Klangqualität.

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Gregor Gruber

Testet am liebsten Videospiele und Hardware, vom Kopfhörer über Smartphones und Kameras bis zum 8K-TV.

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