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Juke

"Jeder wird früher oder später Musik streamen"

Man muss Musik nicht besitzen, man kann sie mieten. Musste man sich früher eine CD oder Schallplatte kaufen, um Musik zu konsumieren, hat man nun mit Abo-Services Zugriff auf eine gigantische Musikbibliothek, von Klassik bis Jazz, von Rock zu Pop, von Indie bis House. „Für den Massenmarkt ist die Zeit des Streamings gekommen“, sagt der CEO von 24-7-Entertainment, Frank Taubert. Die Tochter der Media-Saturn-Holding (MSH) hat am 13. Dezember seinen Streamingdienst „Juke“ bzw. myjuke in Österreich gestartet; etwa einen Monat nach dem großen Konkurrenten Spotify. Taubert findet Juke freilich nicht nur „cooler“, sondern auch übersichtlicher und attraktiver. „Und unser Vorteil ist, dass wir durch unsere Muttergesellschaft einen guten Zugang zu den Kunden haben“, so Taubert. Sein ambitioniertes Ziel ist Marktführer bei den Musikabo-Diensten zu werden. Die Kunden seien bereit, per Computer, Smartphone (Android und iPhone) und künftig auch TV auf eine 15 Millionen Songs umfassende Musikbibliothek zugreifen zu können, und dafür nur 9,90 Euro im Monat zu bezahlen.

Streaming mit Dolby Digital+
Neben der besseren Menüführung sei auch der Klang ein Vorteil von Juke, meint Taubert, denn man arbeite von Anfang an mit Dolby zusammen. Bei Juke wird das beste Soundverfahren im Streaming-Bereich, Dolby Digital+ eingesetzt. Zwar werden im Laufe des Jahres auch andere Streaming-Dienste auf Dolby Digital+ setzen, allerdings sieht Taubert einen gewissen Startvorteil, da man die Algorithmen optimiert habe. Zudem habe Juke bzw. die Media-Saturn-Holding eine gewisse Investitionsbereitschaft für neue Features. So könne der Startbildschirm personifiziert werden, es gibt einen neuen Empfehlungsbereich, eine Artist-Radio-Funktion und man könne Radiolisten kreieren. „Und bei uns gibt es keine verpflichtende Anmeldung bei Facebook“, streicht Taubert mit einem Augenzwinkern einen der Hauptvorteile heraus.

Streaming befruchtet den Musikmarkt
"Jeder Musikliebhaber wird früher oder später auf einen Streaming-Service umsteigen", ist Taubert überzeugt, "den zukünftigen Technologien kann sich keiner verschließen", sagt Taubert. Überzeugt ist Taubert auch, dass das Musikstreaming den Kauf von Musik auf Tonträgern nicht völlig ersetzen wird. "Die Streamingdienste nutzen den gesamten Musikmarkt und befruchtet ihn auch, denn es wird immer Menschen geben, die Produkte, sprich Musik, auch physisch in Händen halten und eine Musiksammlung aufbauen wollen.

Kombiangebote mit Hardware-Lieferanten
Um Kunden zu lukrieren, setzt er auf ein Drei-Säulen-Konzept – erstens werden in den Media-Markt- und Saturn-Filialen die Abteilungsleiter geschult, die dem Kunden das Streaming-Angebot schmackhaft machen sollen. In einem Markt in Berlin wird demnächst ein Testlauf gestartet. Zweitens arbeitet man an Kombi-Angeboten, so genannten Bundles mit den Hardware-Herstellern wie Sonos, Logitech oder Philips – wer ein Gerät kauft, auf dem sich gestreamte Musik abspielen lässt, soll mit dem Kauf gleichzeitig auch ein Juke-Abo erwerben. Drittens wird man auch mit Betreibern kooperieren, da Musikstreaming-Angebote gerne auch am Smartphone genutzt werden.

Schwerpunkt auf der IFA
Bei der kommenden Funkausstellung IFA in Berlin wird Juke gemeinsam mit Hardware-Lieferanten mit einem eigenen großen Messestand auftreten. Insgesamt kooperiert man mit etwa 30 Geräte-Herstellern, auch mit Flat-TV-Marken wie Samsung oder Loewe. Juke soll Teil des SmartTV werden, das Musikservice soll spätestens im Herbst auch via Flat-TV genutzt werden können. An ein Video-Streamings-Service a la Netflix oder Hulu denkt Taubert derzeit aber nicht.

Dolby Digital plus:
Der perfekte Klang beim Streamen hängt davon ab, wie die Musik „aufbereitet“ wird, sprich, welche Musikcodeces, wie es im Fachjargon heißt, verwendet werden. Als Quasi-Klang-Standard hat sich in der Sound-Branche Dolby etabliert. Der beste Streaming-„Standard“ ist Dolby Digital+, der wurde extra für Streaming-Dienste wie Musik- oder Video-Services entwickelt und sorgt dafür, dass der Klang in bestmöglicher Qualität via Lautsprecher oder Kopfhörer an unsere Ohren gelangt. Voraussetzung für Dolby Digital+ sind aber große Bandbreiten.

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