Kaum Makel: Sonys Topkamera A77 im Hands-on
Kaum Makel: Sonys Topkamera A77 im Hands-on
© Thomas Prenner

Kaum Makel: Sonys Topkamera A77 im Hands-on

Kaum Makel: Sonys Topkamera A77 im Hands-on

Sonys neues Kamera-Flaggschiff nennt sich Alpha A77. Das Modell wurde gleichzeitig mit dem kleinen Bruder Alpha A65 vorgestellt und soll der Technologie mit dem halbdurchsichtigen Spiegel neuen Aufschwung geben. Beide Kameras arbeiten mit einem 24,3 Megapixel Exmor HD CMOS Sensor und einer Lichtempfindlichkeit von ISO 100 bis 16000. Sie sind mit Sonys OLED-Tru-Finder-Sucher ausgestattet, der schnellere Reaktionszeit, bessere Kontraste und höhere Auflösung bringen soll.

A77 – Das SpitzenmodellDas Spitzenmodell unterscheidet sich in einigen entscheidenden Details von der günstigen Variante. So lässt sich die Verschlusszeit auf ein Minimum von 1/8000 Sekunden regeln, bei der A65 sind es 1/4000 Sekunden. Außerdem schießt die A77 Fotos in voller Auflösung mit maximal zwölf Bildern pro Sekunde (Die A65 schafft zehn Bilder), wodurch sie in dieser Klasse derzeit im Spitzenfeld liegt. Während dieser zwölf Aufnahmen folgt der Autofokus dem zu fotografierenden Objekt, was in dieser Geschwindigkeit ebenfalls ein Novum darstellt.

Der neue Autofokus-Sensor der A77 verfügt über 19 Punkte, die A65 muss mit 16 Punkten auskommen. Neben dem integrierten Blitz ist als Extra noch ein GPS-Empfänger für Geotagging eingebaut. Der Akku soll rund 500 Aufnahmen lang durchhalten.

ErsteindruckDer erste Blick durch den elektronischen OLED-Sucher hält, was er verspricht. Schärfe, Auflösung und Kontrast liegen weit über dem, was man etwa aus der älteren Alpha A33 kennt. Daneben wurde auch die Reaktionsgeschwindigkeit verbessert, was in der Bedienung sofort spürbar ist. Insgesamt hat Sony bei der A55 den elektronischen Sucher wieder ein Stück näher an die Qualität einer optischen Variante herangeführt. Eine vergleichbare Qualität ist bei Kameras mit elektronischem Sucher derzeit wohl nicht zu finden. Bei längerem Gebrauch vergisst man fast, dass es sich hierbei um ein elektronisch generiertes Bild und nicht um die Reflexion eines Spiegels handelt.

Auch das drei Zoll große TFT-Display macht im ersten Moment einen guten Eindruck. Jenes lässt sich zweistufig ausklappen und bietet so einen flexiblen Spielraum, um auch aus exotischen Blickwinkeln Fotos zu schießen.  Die zusätzliche Verlängerung macht in der Praxis jedoch wenig Unterschied. Die Helligkeit des Displays lässt auch etwas zu wünschen übrig, im Freien ist es auch bei Sonys neuestem Modell sehr schwierig, etwas zu erkennen.

Vorbildhafte VerarbeitungBei der Verarbeitung kann das neue Modell punkten. Das Gehäuse besteht aus einer Magnesiumlegierung und ist staub- und spritzwassergeschützt. Die Kamera wiegt ohne Objektiv und Akku rund 650 Gramm und ist eine Spur größer als die Vorgängermodelle, die A77 liegt darum auch etwas besser in der Hand. An der Haptik der Bedienelemente lässt sich nichts bemängeln, die Tasten, Schalter und Räder sitzen fest im Gehäuse und haben einen guten Druckpunkt.

Die elektronische Menüführung ist eindeutig auf ambitionierte Amateure und Profis ausgelegt. So gibt es viele Informationen und wenige Erklärungen. Wer bereits mit digitaler Fotografie vertraut ist, wird sich zwar schnell zurechtfinden, alle Möglichkeiten aber auch erst nach einiger Zeit beherrschen. Die Software wirkt derzeit etwas träge, beim Ausprobieren war auch ein Totalabsturz zu verzeichnen. Man musste den Akku entnehmen und neu einsetzen, um der Kamera wieder Leben einzuhauchen.

Insgesamt bietet die Kamera alle Funktionen, die man sich von einem modernen Profigerät erwartet. So kann man auch etwa mehrere Tasten frei belegen, wodurch man die Bedienung seinen eigenen Bedürfnissen anpassen kann.

Bildqualität überzeugendDie Bildqualität konnte im Rahmen der ersten Versuche positiv überraschen. Besonders das Rauschverhalten war angenehm gering. So ließ sich bis zu einer Lichtempfindlichkeit von ISO 1600 keinerlei Bildrauschen feststellen, danach waren die Einbußungen zwar bemerkbar, hielten sich aber in einem vertretbaren Rahmen. Die Qualität der Fotos hinterließ ebenfalls einen positiven ersten Eindruck, mit Sonys 16-50mm f2,8 wurden die Bilder scharf, die Farben waren auch bei schlechten Lichtverhältnissen nicht übersättigt. Einzig der Kontrast fiel bei einigen Aufnahmen etwas übertrieben aus. Gut wurde der Autofokus eingebaut, der auch bei bewegten Objekten nur selten ins Schwitzen kommt. Serienaufnahmen machen so sehr viel Spaß und gelingen gut.

Insgesamt macht Sonys A77 einen durchwegs positiven ersten Eindruck. Verarbeitung, Funktionen und Bildqualität stimmen. Besonders beeindruckend ist die hohe Qualität des elektronischen Suchers, der durchaus Potenzial hat, auch die Nutzer zu überzeugen, die bis jetzt bewusst die optische Alternative bevorzugt haben. Die A77 soll im Herbst in Österreich erscheinen, der Preis für das Gehäuse ohne Objektiv wird bei 1399 Euro liegen.

Die Helligkeit lässt aber auch hier etwas zu wünschen übrig, bei Sonnenschein lässt sich auf

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Thomas Prenner

ThPrenner

Beschäftigt sich mit Dingen, die man täglich nutzt. Möchte Altes mit Neuem verbinden. Mag Streaming genauso gern wie seine Schallplatten. Fotografiert am liebsten auf Film, meistens aber mit dem Smartphone.

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